essen. . Mit dem Aufbau des neuen Warnsystems soll so schnell wie möglich begonnen werden. Aus den zunächst 26 Heuler-Standorten werden am Ende 86.
Auch Essen kann bald aufheulen: Nachdem der Aufbau neuer Warnsysteme in einigen Nachbarkommunen längst über die Bühne gegangen ist, will die hiesige Stadtverwaltung noch in diesem Jahr nachlegen. An zunächst 26 Standorten sollen Zivilschutzsysteme aufgebaut werden, die die Bevölkerung im Ernstfall gut hörbar alarmieren und zu erhöhter Aufmerksamkeit anhalten sollen.
Zu einem späteren Zeitpunkt wird das Netz dann um weitere 60 Sirenen erweitert, um das gesamte Stadtgebiet abdecken zu können. Für diesen Endausbau fehlt momentan aber noch das Geld, so dass Essens erste Heuler ausschließlich im Norden der Stadt zu hören sein werden, weil dort die vermeintlich störanfälligsten Industrieanlagen angesiedelt sind.
Technik funktioniert selbst bei Stromausfällen
Über die Vergabe des insgesamt rund 1,4 Millionen schweren Auftrags an ein Kommunikationstechnik-Unternehmen entscheidet der Rat der Stadt in seiner Sitzung am Mittwoch. Wie aus einem internen Papier der Stadtverwaltung hervorgeht, hat man sich nach einer öffentlichen Ausschreibung bereits für eine Firma entschieden, die für Aufbau und Wartung der Anlagen über vier Jahre das wirtschaftlichste und zugleich günstigste Angebot vorlegte – inklusive einer eigenständigen Anbindung über die Netztechnik der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben.
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Die Sirenen werden digital über die so genannte Tetra-Funktechnik angesteuert, die selbst bei großflächigen Stromausfällen funktioniert. Nur zwei der vier Bieter bei dem Vergabeverfahren konnten alle der verlangten Anforderungen erfüllen, so die Stadt.
Für den ersten Bauabschnitt mit 26 Sirenen stehen rund 600.000 Euro zur Verfügung. Für die restliche Summe sollen Sponsoren gewonnen werden. Die Stadt will insbesondere Betriebe mit Sonderschutzplänen für Notfälle ansprechen. Je nach Liquidität sollen dann weitere Sirenenstandorte installiert werden.
Schwerpunkt ist der Norden
So lange nicht genug Geld für das flächendeckende System vorhanden ist, müssen eben Prioritäten gesetzt werden, hat die Feuerwehr argumentiert. Dass der Norden in Sachen Sirenen bevorzugt behandelt wird, hat demnach zwei Gründe: Dort gibt es deutlich mehr Menschen, die in einem Schadensfall gewarnt werden müssen, aber auch mehr störanfällig Tanklager und produzierende Großunternehmen wie Trimet oder Evonik, die als sogenannte Störfallbetriebe eingestuft sind. Dazu kommen große Verkehrswege zu Wasser und zu Land wie die Autobahn 42 und der Rhein-Herne-Kanal, auf denen Gefahrgüter transportiert werden.
Bekanntlich war die Stadt ursprünglich davon ausgegangen, mit 51 Sirenenstandorten das gesamte Stadtgebiet abdecken zu können. Ein schalltechnisches Gutachten kam jedoch zu dem Ergebnis, dass dafür weitere 35 weitere Heuler notwendig sind. Eine doppelt teure Erkenntnis. Denn diese Expertise allein kostete schon 118 000 Euro.