Essen. . Die Bürgerinitiative „Essen Original – Rette dein Stadtfestival“ hält den geplanten Umzug des Festivals nach Zollverein für einen Fehler.

Kaum 24 Stunden nach dem Vorstoß der EMG, mit „Essen Original“ nach Zollverein ziehen zu wollen, hat sich bereits eine Bürgerinitiative gegründet, die das Stadtfestival in der City halten will. „Der Umzug nach Zollverein wäre der Todesstoß für das Festival“, ist Initiator Dirk Bußler überzeugt. Und auch die Attraktivität der Innenstadt würde unter dem Wegfall leiden: „Ein Stadtfest trägt zur Lebendigkeit bei.“ Aber feiernde Menschen störten offenbar das Bild, dass die EMG von Essen zeichnen wolle.

Bußler kritisiert, dass die EMG aus Essen offenbar ein „Düsseldorf für Arme“ machen wolle. „Statt alles auf Hochglanz polieren zu wollen, sollte man sich auf den Charme der Stadt konzentrieren.“ Bußler teilt die Einschätzung des EMG-Geschäftsführers Richard Röhrhoff, dass „Essen Original“ keine große Strahlkraft mehr besitze, aber;: „Das heißt ja, er hat das Festival abgehakt und gibt ihm jetzt mit der Übersiedlung den Rest.“ Bußler fordert einen „Abschiebestopp für Essen Original“ und setzt sich für mehr kreative Ideen bei der Gestaltung des Fests ein: „Zur Finanzierung gibt es bessere Ansätze als alles kaputtzusparen.“

Bürger sollen miteinbezogen werden

Impulse könnten sicher auch die Anwohner, Gastronomen und Geschäftsleute in der Innenstadt geben, doch die würden leider von der EMG außen vor gelassen, klagt Bußler, der im GeKu-Haus den Konsumreform-Shop führt. „Ein Stadtfest soll doch ein Fest sein, das von den Bürgern mitgestaltet wird“, so Bußler. „Die EMG oktroyiert jedoch alles auf.“

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Bußler hat bereits Erfahrung mit Initiativen gegen die EMG in Bezug auf Essen Original: Als 2009 die Jugendkultur-Angebote in der Nordstadt gekappt wurden, gehörte er zu den Mitinitiatoren der erfolgreichen Demonstration „Essen Originell“. Unter anderem mit Mitstreitern von damals hat er sich nun zur Initiative „Essen Original – Rette dein Stadtfestival“ zusammengeschlossen. Auf ihrer Facebook-Seite wollen sie demnächst einen öffentlichen Termin bekannt geben, wo dann weitere Schritte diskutiert werden sollen.

Bußler organisiert auch jedes Jahr zu Halloween den „Zombiewalk“ durch die City. Diesen hatte Röhrhoff unlängst als „Negativbeispiel“ für eine Innenstadt-Veranstaltung bezeichnet, die „unerwünschtes Publikum“, das auf Ärger aus sei, anlocke. Bußler sah seine Veranstaltung dadurch zu Unrecht denunziert.