Das neue Fußballstadion an der Hafenstraße soll gebaut werden. Einen entsprechenden Grundsatzbeschluss hat der Rat der Stadt mit großer Mehrheit am Nachmittag gefasst. Der Baubeschluss soll im März nächten Jahres folgen.
Die neue Arena soll 25 000 Zuschauern Platz bieten und in mehreren Etappen gebaut werden. Denn noch spielt Rot-Weiß Essen bekanntlich in der Regionalliga. In dieser Spielklasse seien zunächst 15 000 Plätze ausreichend, heißt es. 25 Millionen Euro sollen in die erste Ausbaustufe des Stadions investiert werden.
Mit dem Ausbau in mehreren Schritten reagiert die Stadt auf Bedenken der Bezirksregierung in Düsseldorf. Diese hatte angekündigt, den Kreditrahmen der Stadt zu kürzen, sollte das Stadion wie geplant unter anderem aus dem Erlös des Handelshofes finanziert werden. Die Stadt will die Finanzierung deshalb über mehrere Jahre strecken. Auch Sponsoren hatten nach Angaben der Verwaltung angekündigt, die zugesagten Mitteln in Etappen zur Verfügung stellen zu wollen.
Das unter Denkmalschutz stehende Traditionshotel am Hauptbahnhof hat die Stadt bereits ihrer Tochtergesellschaft, der Grundstücksverwaltung Essen (GVE) übertragen. Diese erhofft sich einen Erlös von 25 Millionen Euro.
Die Linksfraktion und das Essener Bürgerbündnis lehnen es ab, den Verkauf mit dem Stadionprojekt zu verknüpfen und verweigerten deshalb im Rat ihre Zustimmung zum Stadion-Projekt.
7,5 Millionen Euro hatte der Rat bereits für die neue Arena zurückgestellt. Acht Millionen Euro habe Evonik zugesagt, fünf Millionen die Sparkasse. Weitere drei Millionen Euro würden ebenfalls von Sponsoren aufgebracht. Die Gesamtkosten werden mit 41 Millionen Euro kalkuliert.
Letzte Details zum genauen Standort sollen bis März 2009 geklärt werden. Zur Diskussion stehen zwei Varianten: ein Neubau hinter der ehemaligen Westkurve oder ein Neubau am jetzigen Standort des Georg-Melches-Stadions. Begonnen würde mit einer Tribüne im Westen, nach der Fertigstellung einer neuen Nordtribüne würde das Spielfeld um 90 Grad gedreht.