Emmerich. Spediteur Wim Bekker hat 48 Mitarbeiter, 38 LKWs – und mit viel Bürokratie zu tun. Seit elf Jahren führt der 30-Jährige den Familienbetrieb an der Tackenweide und kämpft mit Verordnungen, wie er berichtet. Über seine Sorgen sprach er mit dem FDP-Bundestagsabgeordneten Paul K. Friedhoff.

Viel zu sehen gab's nicht – und das ist gut so. „Wenn in einer Spedition LKW stehen, läuft was falsch. Die Wagen müssen unterwegs sein”, sagt Bekker. Aber ein rollendes Auto bringt nicht nur Gewinn. „Die Maut steigt und Diesel wird teurer”, sagt Bekker und wünscht sich mehr Freiheit bei seinem Handeln: „Der Staat setzt die Regeln, den Rest machen wir.”

Dass es nicht zuviele Verordnungen werden, dafür will Friedhoff sorgen. „Wir brauchen Gesetze mit Verfallsdatum”, sagt er. Rund zwei Stunden nahm er sich für den Besuch Zeit. Etwa 20 Betriebe hat der Mittelstandssprecher im Wahlkampf bereits besucht und äußerste sich gestern zum Thema Mindestlohn: „So wie das jetzt diskutiert wird, ist es nicht wirklichkeitsnah.” Friedhoff steht für individuelle Lösungen, die beispielsweise die Lebenshaltungskosten in einer Region berücksichtigen. Ein weiterer Standpunkt: „Die Lohnnebenkosten müssen gesenkt werden”, argumentiert der Liberale.

In Bekkers Betrieb machen die Gehälter 36 Prozent der Kosten aus. In osteuropäischen Betrieben ist das oft deutlich weniger. Damit sind sie eine große Konkurrenz für Unternehmer wie Bekker. FDP-Politiker Friedhoff glaubt dennoch an den freien Markt: „Ein Teil unseres Wohlstandes kommt durch die internationale Arbeitsteilung zustande.”