Drei Feiertage hintereinander, dann hat Rektor Theo Berntsen aus Elten für immer schulfei,. Nächste Woche wird der beliebte Pädagoge verabschiedet. Auch seine Ehefrau Helga.

Drei Feiertage hintereinander – dies ist nicht jedem vergönnt. Theo Berntsen schon. Montag hat er Geburtstag, wird 65. Tags darauf wird er aus dem Schuldienst verabschiedet, und Mittwoch feiert er mit seiner Ehefrau Helga Hochzeitstag – den 38.

Aber wie das so ist mit dem Glück – Schüler, Lehrer und Eltern dürften gar nicht happy sein, dass ihr Rektor in Pension geht. Denn Theo Berntsen, der seit 1978 die Luitgardis-Grundschule geleitet hat, war sehr beliebt.

Schöne Kindheit auf dem Bauernhof

So heimisch er in Elten geworden ist – er ist Vorsitzender von 't Eltsense Bürgerbad, im Vorstand des Kolpinghaus e.V., war St. Martin und engagierte sich in Sportvereinen – Theo Berntsen stammt aus Hüthum. Von einem großen Bauernhof: „Das war eine wunderschöne Kinderzeit mit Kühen, Schweinen, Hühnern. Wir hatten überall Platz zum Spielen.” Heute dagegen haben viele Kinder nach der Schule noch einen vollen Terminkalender. Mit der Folge, dass sie im Unterricht unruhiger, unkonzentrierter geworden sind: „Mein Rat an die Eltern lautet deshalb: Sorgen Sie dafür, dass Ihre Kinder kreativ mit anderen Kindern spielen können, dafür sollte Zeit sein.” Eine Folge ist auch, dass die Klassen kleiner geworden sind. Heute sind es maximal 30 Kinder. Mehr geht und darf auch nicht.

Ja, das war ganz anders, als Theo Berntsen als Junglehrer sein erstes Schuljahr unter seine Fittiche nahm. 46 Kinder fraßen ihm zwar nicht aus der Hand, aber es war auch in Elten damals, Ende der 60er-Jahre, einfacher: „Ich bin am 1. Dezember 1969 als Volksschullehrer nach Elten gekommen und habe dann die Schule dienstlich nicht mehr verlassen ...”

Doch nun, nach 40 Dienstjahren, heißt es Abschied zu nehmen. Was wünscht sich dieser Vollblutpädagoge? „Der Schule wünsche ich weiterhin so tolle Schüler und engagierte Eltern, die es den Kollegen und mir leicht gemacht haben, hier zu arbeiten.” Der zweite Wunsch betrifft den Fortbestand der Schule. 165 Kinder besuchen die Luitgardisschule, die von elf Lehrkräften einschließlich Teilzeitkräften unterrichtet werden. Es könnten ca. 50 niederländische Kinder mehr sein, die in Elten wohnen, aber aus verschiedenen Gründen in Babberich, Beek usw. Schulen besuchen.

Die Grundschule Elten steht zwar nicht auf der Kippe – selbst mit 96 Kindern wäre der Betrieb noch aufrecht zu erhalten – aber eines ist auch klar: Auf die Leiter-Stelle hat sich bisher niemand beworben. Und so wird Sigrid Lenders von der Hüthumer St. Georg-Grundschule künftig Elten mitverwalten. Natürlich wünscht sich Theo Berntsen für seine alte Schule einen Nachfolger: „Weil die Schule es einfach verdient hat.” In Elten ist die Welt unterm Stich immer noch in Ordnung,

„Ich habe es nie bereut, Lehrer geworden zu sein”, sagt Theo Berntsen. Da klingt der Wunsch der Eltern nach, die ihn lieber in der Soutane am Altar statt mit Kreide an der Tafel gesehen hätten. Einfach wird ihm der letzte Schultag nicht fallen. Aber hier gilt: Geteiltes Leid ist halbes Leid. Denn gleichzeitig wird seine Frau – seine erste Lehramtsanwärterin – in die zweite Phase der Altersteilzeit entlassen.