Emmerich. Manfred Otten ist 75 Jahre alt geworden und schreibt Geschichte. Er hat über 300 Aktenordner im Keller und sammelt weiter.
Emmerich. Er ist so etwas wie das Gedächtnis von Emmerich. Über 300 Aktenordner hortet Manfred Otten in seinem Keller, weitere stehen in der guten Stube. Dort sitzt der pensionierte Gärtnermeister und pflegt sein Archiv. Geschichte ist seine Leidenschaft und mittlerweile ist er selbst Teil der Stadthistorie geworden: Manfred Otten feierte jetzt seinen 75. Geburtstag.
Chroniken und
Ausstellungen
Seine beiden Blumengeschäfte und den Gartenbaubetrieb hat er lang nicht mehr, heute werkelt er im eigenen Garten. Wenn er dazu Zeit hat. Seit vielen Jahren engagiert sich Otten unter anderem im Geschichtsverein, hat Chroniken verfasst und Ausstellungen vorbereitet. Er nimmt einen der Aktenordner zur Hand. „2000 war die Schau über die Kneipen von Emmerich im Rheinmuseum”, berichtet er und zeigt ein altes Faltblatt.
Eine andere Akte erzählt von Josef Preuth, dem hiesigen Karikaturisten. Auch hier hat Otten an der Ausstellung mitgearbeitet. „Ich bin einfach verrückt nach Bildern”, sagt er. Deshalb sind auch viele selbst geschossene Fotos in seinen Alben. Zuletzt dokumentierte er den Abschied von Maria Verhey, der 90-jährigen Geschäftsfrau, die im vergangenen Mai ihr Tante-Emma-Geschäft in Hüthum geschlossen hat.
Jetzt sammelt Otten Zeitungsausschnitte über Nico Hülkenberg. Noch hat er den Emmericher Rennfahrer nicht getroffen. Aber vielleicht wird es bei seinen folgenden Recherchen passieren. Otten würde es freuen. „Das sind einfach schöne Erinnerungen”, sagt der Jubilar und denkt auch an seine eigene sportliche Jugendzeit als er beim Fußball-Club „Rheingold” gekickt hat. Später war er in drei Schützenvereinen, aktiv im Karneval unterwegs und engagierte sich bei der Kirche.
Seinen Geburtstag hat Otten trotz der vielen Kontakte im kleinen Rahmen gefeiert. In seiner Chronik wird er dennoch auftauchen.