Isselburg. . Ministerin Dr. Barbara Hendricks machte mit einer Gruppe Journalisten in Isselburg Halt. Hier lobte sie den Mut zur Investition und damit Energieeinsparung.
Ginge es nach der Bundesumweltministerin, sollte sich jede Stadt in Deutschland Isselburg zum Vorbild nehmen. Zumindest in Sachen Kläranlage. „Hier in Isselburg ist an dieser Stelle viel für den Klimaschutz getan worden“, stellte Dr. Barbara Hendricks fest, die im Rahmen ihrer Sommerreise mit einer Gruppe Journalisten auf dem Gelände an der Straße Am Klärwerk 2 am Vormittag Station machte. Dank 6,4 Millionen Euro an Investitionen braucht die Anlage nämlich nur noch die Hälfte an Energie. Heißt: Es wird weniger CO2 verursacht.
Optimal optimiert
Und genau das freut auch Umweltministerin Hendricks. Schließlich will die Bundesregierung das Ziel von 40 Prozent weniger Treibhausgasen bis 2020 schaffen. Bisher könnten 33 Prozent weniger erreicht werden. „Die Lücke von sieben Prozent macht 85 Millionen Tonnen CO2 aus“, sagte Hendricks (SPD). Würde man aber nun alle Kläranlagen in Deutschland so optimieren, wie jene in Isselburg, wären das immerhin schon 600 000 Tonnen, die zusätzlich eingespart werden könnten, rechnet die Ministerin den Anwesenden vor. Die Kläranlage Isselburg ist damit ein Vorzeigeobjekt? Für Hendricks auf jeden Fall.
Begrüßt wurde sie zusammen mit den rund 20 Journalisten von Bürgermeister Rudi Geukes. Dieser unterstrich, wie sehr er sich über den Besuch der Ministerin freue. Wenngleich sie auch schon mehrfach zu Gast in Isselburg war. Dieses Mal nutzte der Bürgermeister aber die Chance und legte der Bundesministerin das Goldene Buch der Stadt vor. Gern trug sich Barbara Hendricks in dieses ein. Neben Bauamtschef Klaus Dieter Spaan waren auch Vertreter der Isselburger Ratsparteien anwesend. Allerdings nur seitens der SPD und der Grünen. CDU und FDP, die die Erweiterung der Kläranlage immer mit viel Kritik begleitet haben, waren nicht anwesend.
Eineinhalb Stunde verbrachte die Ministerin in Isselburg. Und konnte so etwa vom Faulturm aus die gute Sicht – mit etwas fauligem Geruch in der Nase – auf das Münsterland genießen. Mit den nötigen Fakten rund um die Umbauarbeiten und Energieeinsparungen versorgte sie natürlich Diplom-Ingenieur Hans-Joachim Werner. Auch dieser unterstrich noch einmal, wie wichtig der Schritt der Optimierung der Kläranlage für Isselburg war, um weiterhin zu zukunftsfähig zu sein. „Zudem war es für eine kleine Stadt wie diese, eine große Maßnahme.“
Umso erfreuter war er nun, dass die Anlage als größter Energieverbraucher der Kommune, mittlerweile gute Zahlen liefert. Dank neuer Belüftungstechnik und modernen Filteranlagen wurde der Energieverbrauch deutlich gesenkt. Lag dieser gemessen an den 14 000 an die Kläranlage angeschlossenen Bewohnern in der Vergangenheit bei 56 Kilowattstunden pro Einwohner im Jahr, sind es nun nur noch 27 Kilowattstunden.
Die Arbeiten an der Kläranlage sind nun abgeschlossen. Nur das Blockheizkraftwerk (BHKW) ist noch nicht in Betrieb. Die zuständige Firma ist insolvent, Ersatz ist aber bereits gefunden. In der kommenden Woche soll das BHKW angeschlossen werden.
Die Kläranlage läuft damit dann endlich komplett. Heißt: Die tatsächlichen Werte im Energieverbrauch können dann einmal im letzten Quartal des Jahres gemessen und auch nachgehalten werden, so Ingenieur Hans Joachim Werner.