Emmerich/Kleve. . Kreisparteichef Ralf Klapdor: Zusammenarbeit mit extremen Parteien ist nicht hinnehmbar. Landesschiedsgericht muss nun über Antrag entscheiden. Grund für Zerwürfnis: Kukulies war im neuen Rat Fraktionsbündnis mit Linken und BSD eingegangen.
Bei den Liberalen in Emmerich knisterte es zuletzt heftig im Gebälk. Fraktion und Ortsverband sprachen selten mit einer Stimme. Für Ratsmitglied Christoph Kukulies könnte es nun aber knüppeldick kommen.
Sein Pakt mit der Linken muss er vielleicht mit dem Parteiausschluss büßen. Kreisparteichef Prof. Dr. Ralf Klapdor: „Eine Zusammenarbeit mit extremen Parteien, sei es auf der linken oder rechten Seite, ist für Liberale nicht akzeptabel, und die Linke ist eine extreme Partei.“
Das Fass zum Überlaufen brachte, als Kukulies ein Fraktionsbündnis mit Werner Stevens (Die Linke) und Thomas Meschkapowitz (BSD.NRW) einging und der neuen Fraktion Embrica beitrat.
„Der Kreisvorstand hat ihn vor diesem Schritt gewarnt“, sagte Klapdor. Genutzt hat es nichts. Ein Parteiausschluss sei keine Lappalie, so Klapdor, aber: „Kukulies verlässt nach einhelliger Meinung des FDP-Kreisvorstands damit die gemeinsame Basis der FDP.“
Der FDP-Kreisvorstand werde nun alle rechtlichen Schritte unternehmen, damit keine Fraktionsgemeinschaft zwischen einem FDP-Mitglied und linken Gruppierungen besteht. Heißt konkret: Der Kreisvorstand will den Parteiausschluss von Kukulies beim Landesschiedsgericht beantragen.
Inhaltliche Überzeugungen seien wichtiger als die Arbeitsfähigkeit im Rat. Klapdor: „Ich entschuldige mich bei allen Emmericher FDP-Wählern für unsere schlechte Personalauswahl, dies haben unsere Wähler nicht verdient.“
Kukulies wirft dem Kreisvorstand vor, nicht vermittelt und die Kuh om Eis geholt zu haben. Er bestreitet, mit seinem Kurs alleine da zu stehen. Schatzmeisterin Ursula Schulte mache als sachkundige Bürgerin weiter, auch Harald Peschel stehe zu ihm.
FDP-Ortsverbandschef Jan-Frens Bergman wollte sich derweil zur Affäre nicht mehr äußern: „Für mich ist die Sache abgeschlossen. Nur noch ein Formalität. Unterschrift und fertig.“