Elten. . 70 Teilnehmer feilten beim Bürgerforum am Masterplan Hochelten. Erste Prioritäten erarbeitet: öffentliche Toilette, Sichtachsen freischneiden, Willkommensplatz gestalten. Was insgesamt alles realisiert wird und wann, ist offen.

„Der Masterplan wird so lange hingezogen, dass ich den nicht mehr erleben werde“ – mit dieser Prognose meldete sich Walter Axmacher in der Luitgardisschule zu Wort, als er und rund 70 weitere Zuhörer sich über den aktuellen Stand zum Masterplan Hochelten aufklären ließen. „Aber eine öffentliche Toilette, die brauchen wir jetzt!“ forderte Axmacher mit Nachdruck.

Gut, der Masterplan ist auf Jahre ausgerichtet. Aber es wird langsam konkreter. Beim Bürgerforum zum Strukturkonzept ging es auch darum, erste Prioritäten zu definieren. Und die Anwesenden, darunter viele Politiker und Vereinsvertreter, nannten neben der Toilette das Freischneiden der Sichtachsen und die Gestaltung des Willkommensplatzes auf dem Berg als vorrangig. Mit Letzterem ist eine freundlichere Gestaltung des heutigen Parkplatzes im Zentrum gemeint (siehe Modell unten).

Was kostet wieviel?

Michael Hehenkamp vom Planungsbüro Scheuvens+Wachten sowie Hiltrud Lintel vom Landschaftsarchitektenbüro Scape stellten das Strukturkonzept (die NRZ berichtete) mit den eingearbeiteten Anregungen der Bürger vor. Hier kurz die Kernpunkte: Willkommensplatz, Aktivierung der Römerschlucht, Gestaltung der Rundwege sowie einer Burgpromenade entlang der Bergkante und einer Dorfpromenade hin zum neuen Mehrgenerationenplatz an der Luitgardis­straße. Geschichte soll erlebbar, Blühaspekte beachtet werden. Dass die Reaktivierung des Waldhotels bereits anläuft, darf man wohl als Glücksfall bezeichnen.

Eine Bürgerin wies darauf hin, dass mehr auf die Kosten eingegangen werden müsse, auch auf Folgekosten: „Die Visionen müssen auch umsetzbar sein. Sonst gibt’s Enttäuschungen.“ Der Wohnmobilstellplatz soll etwa halbiert und durch eine Gastronomie mit Terrasse (im Bild rechts) vom Parkplatz etwas abgetrennt werden. Tourismuschefin Dr. Manon Loock-Braun lobte das Konzept an sich, betonte aber, dass ein Wohnmobilstellplatz in halber Größe gar keinen Sinn mache. Auch beim Aussichtsturm gibt’s unterschiedliche Meinungen. Widerspricht dieser der behutsamen Entwicklung? Übrigens: Die Nutzung des St. Vitus-Kirchturmes als Aussichtspunkt schließt die Feuerwehr wegen fehlender Fluchtwege aus. Eine Zuhörerin warnte davor, Spielplätze mit Obstwiesen zu kreuzen. In anderen Städten hätte man die Spielplätze sperren müssen, weil am Boden liegendes Obst Ungeziefer angelockt habe.

„Es gibt 32 kontroverse Hinweise, wo es darum geht, konträre Sichtweisen abzuwägen“, so Hehenkamp. Immer wieder wurde der vielfache Wunsch einer „behutsamen“ Entwicklung unterstrichen. Gestern hatten die Bürger ein letztes Mal die Chance, noch Hinweise zu geben. Nach dem Sommer wird sich dann die Politik in den Gremien mit dem Masterplan befassen.

Neues zur Zukunft einer Mountainbikestrecke in Hochelten ergab das Bürgerforum nicht. „Das ist noch zu klären“, sagte Hiltrud Lintel. Fragen der Verkehrssicherungspflicht seien „nicht ganz einfach“ zu regeln.

Rüdiger Helmich, Baumfreunde Emmerich, sieht die Gefahr, dass die Mountainbiker „Bodenerosionen erzeugen könnten“.