Speelberg. . Die Liebfrauenschule in Emmerich-Speelberg lud zum 140. Geburtstag ein. Kinder, Lehrerinnen, Ehemalige, Eltern, Omas und Opas erlebten ein schönes Fest. Simons starker Auftritt
Ein Riesenmob aus Kindern versammelte sich auf dem Schulhof der Kath. Liebfrauen-Grundschule. Alle waren sie gekommen, um das 140-jährige Bestehen der Schule zu feiern: Ehemalige, Eltern, Omas und Opas. Eine Riesenstimmung und Spiellaune war zu spüren. Charmant wurden alle Anwesenden von Schulleiterin Judith Flegel begrüßt. Kurze Worte zur Geschichte und der Hinweis, dass die Schule „Multi Kulti“ sei und Kinder aus 28 Nationen dort lernen.
Dann ging wortwörtlich die Post ab. Die Erstklässler hatten ihren großen Auftritt. Tanzend und ganz beschwingt präsentierten sie sich zu dem Song „Lollipop“. Nun folgten Worte des ersten stellvertretenden Bürgermeisters Herbert Ulrich. „Ihr seht gar nicht aus wie 140“, begrüßte er die Kinder.
Dann die Zweitklässler, tanzend zum Robbie-Williams-Hit „Candy“. Stefan Burs, Emmerichs Musikus, leitet den Schulchor. Sie begannen mit dem Lied „Tanzen, tanzen vor dem Herrn“ und fuhren fort mit „Im Land der Blaukarierten“. Jede Gruppierung brachte einen Buchstaben mit und erklärte, für was dieser Buchstabe steht.
So begann auch die 2. Vorsitzende der Elternpflegschaft, Inka Jansen, ihre Begrüßungsrede mit dem Buchstaben „F“ für Freude, Freundeskreis und Feier. Sie bedankte sich bei der guten Seele, Sekretärin Christel Gerritsen, und bei Hausmeister Jörg te Poel für ihren unermüdlichen Einsatz. Der Buchstabe „R“ stehe für Regenbogen: „Bunt wie der Regenbogen sind die Kinder unserer Schule“, so Jansen. Die Erklärungen sind es wert, sie zu nennen: Grün steht für die Natur, blau für Himmel und Erde, gelb für Sonne, Mond und Sterne. Orange für Früchte. Rot ist der Herrscher dieser Welt – Blut, Glut, rote Rose. Violett – die Ruhe. Die Farben stritten, wer die wichtigste sei – dann die Versöhnung aller Farben zu einem „Multi-Kulti“-Verbund.
Rockig ging’s mit dem Jugendblasorchester und „We Will Rock You“ von Queen weiter. Die Kreismusikschule war auch vertreten mit Claudia Narnhofer. Jedes Kind darf sein eigenes Instrument spielen oder bekommt eins zur Verfügung gestellt.
Dann kamen die „Großen“, die Viertklässler mit „Happy“ von Pharell Williams. Sie tanzten sich bis an ihr Limit. Toll! Ganz herrlich Lehrerin Giorgia Loi. Sie stand auf einem Spielgerüst gegenüber der Bühne und machte den Kindern die Bewegung (für sie selbst natürlich spiegelverkehrt) vor. Hoffentlich wurde auch das gefilmt.
Die Damen machten eine gute Figur
Der große Auftritt des kleinen Simon Welters nahte. Ganz allein auf der Bühne am Mikrofon stand er …und las. Ein Gedicht über die Geschichte der Schule, welches er mit seinem Opa zusammen verfasst hatte. Geschichte und Geschichten in dieser Form präsentiert sind spannend und nicht langweilig.
Rektorin Flegel fragte dann, was noch fehlen würde. Die Kinder riefen sehr dezibel-stark: „Die Lehrer!“ Flegel korrigierte: „Die Lehrerinnen.“ Das Kollegium besteht nämlich ausschließlich aus Frauen. Die Damen des Kollegiums tanzten dann sogleich um die Wette und machten dabei eine richtig gute Figur. Das war zugleich die Abrundung des offiziellen, sehr stimmungsvollen Programmes. Herzlichen Glückwunsch, Liebfrauen und Multi-Kulti!
Hat der Kirchenstreit in Emmerich eigentlich Auswirkungen auf die Schule? Dazu Rektorin Judith Flegel: „Ich war zu der ersten Sitzung des Gemeinderates nach dem Weggang von Pfarrer Weidisch eingeladen und habe unmissverständlich klar gemacht, dass die Schule eine funktionierende Gemeinde haben muss!“
Aber bis heute hat die Schule keine Zusage eines Pastors für den bevorstehenden Abschluss-Gottesdienst der Viertklässler. Das gibt zu denken!