Rees. .

Was am späten Nachmittag mit den vielen Geburtstagsständchen der geladenen Musikvereine endete, hatte bereits am Vorabend mit einen großen Fest in der Bürgerhalle in Rees begonnen. Die Feier zum 90. Geburtstag des Reeser Tambourcorps. Ungefähr 550 Geburtstagsgäste waren der Einladung zum Fest gefolgt.

350 Musiker auf der Straße

Neben den Ehrungen verdienter Mitglieder war sicherlich das gemeinsame von Erwin und Michael Roes gesungene Lied „Rees, du mein Heimathort“ einer der Höhepunkte des Abends. Zum 60. Geburtstag des Tambourcorps hatte der damalige Tambourmajor Erwin Roes dieses Lied geschrieben. Es wurde bislang immer zu runden Geburtstagen von dem heute 82-Jährigen vorgetragen. Zum ersten Mal stand er nun gemeinsam mit seinem Sohn Michael auf der Bühne, dem er vor zwölf Jahren die Verantwortung für den Tambourcorps Rees in die Hände gelegt hat.

Am Sonntag nun stand der große Festumzug mit mehr als 350 Musikern auf dem Programm. Genau zu dem Zeitpunkt, als die geladenen Vereine – aus Bienen, Hönnepel, Reichswalde, Helderloh, Anholt, Mehr, Haldern, Rindern, Milligen, Hüthum sich auf den Sternenmarsch zum Bürgerhaus aufmachten, schloss der Himmel seine Schleusen. Waren es anfänglich nur recht wenige Zuschauer, die sich auf dem Markt versammelt hatten ließen sich so nach und nach dann doch viele Zuhörer von dem trockenen Wetter anlocken und die kamen nicht nur aus Rees. Andrea Frerix zum Beispiel war aus Vynnen über den Rhein gekommen. „Ich bin ein großer Fan der Tambourmusik“ gestand Frerix, „und es ist schon toll was die Reeser hier auf die Beine gestellt haben. Von mir aus könnte es jetzt stundenlang so weiter gehen.“

Dann wurde es laut, denn eröffnet wurde der Festumzug von den Böllerschützen aus Esserden, bevor der Umzug durch die Stadt seinen Lauf nahm. Ganz bewusst war der Weg vorbei am St. Agnes-Heim genommen worden, damit auch die Senioren sich an dem bunten Treiben und der Musik erfreuen konnten.

Farbig ging es zu bei den Odebacher Weizenjonges aus Düsseldorf-Urdenbach. Ihre bunt geschmückten „Schurrkarren“ waren ein richtiger Hingucker. „Seit 14 Jahren sind wir mit dem Reeser Tambourcorps befreundet, „sagte eine der Damen der Odebacher (denn die Trachtengruppe besteht nicht nur aus Jongens) „sie begleiten uns immer musikalisch beim Erntedankfest. Und es ist uns ein Vergnügen, bei ihrem Geburtstagsfestzug mit dabei zu sein.“

Angeführt von 21 Pferden des BSV-Reiterzuges und einer Kutsche, in welcher Erwin Roes den Umzug begleitete bot sich den vielen Besuchern, die mittlerweile auch die Straßen der Stadt säumten, ein tolles Bild.

Der Umzug endete mit einem gemeinsamen Spiele aller Musikvereine mit Preußens Gloria und den Fahnenschwenkern auf dem Markt. Danach hatten alle Vereine noch die Gelegenheit ihre Geburtstagsständchen beim Reeser Tambourcorps abzugeben.

Ausgezeichnet wurden: Clarissa Geerling für 20 Jahre Mitgliedschaft; Christian Terstegen mit der Willi-Geerling-Gedächtnisnadel für besondere Verdienste; Manfred Rettig mit dem Verdienstorden des Bundes der Historischen deutschen Bruderschaften in Silber sowie für Günter Seelen und Karl Arendsen mit dem in Bronze.