Emmerich. . Der Brandschutzbedarfsplan der Stadt Emmerich wurde einstimmig verabschiedet: Die Wehr hat sich seit 2009 auf vielen Ebenen verbessert. Die Anzahl der Wehrleute deckt allerdings nicht die erwünschte Reserve ab.

Der Haupt- und Finanzausschuss hat einstimmig den Brandschutzbedarfsplan der Stadt Emmerich verabschiedet. Nachdem die Rechtsaufsichtsbehörde der Bezirksregierung Düsseldorf der Stadt in einem Gespräch schon signalisiert hatte, dass Emmerich wohl eine Ausnahmegenehmigung erhalten werde, bleibt es in der Hansestadt bei einer Freiwilligen Feuerwehr. Denn wie berichtet müssen Städte ab 25 000 Einwohnern sonst eine hauptamtliche Feuerwehr einrichten. Der Brandschutzbedarfsplan ist die Grundvoraussetzung für eine Ausnahmegenehmigung.

Dr. Stefan Wachs, Erster Beigeordneter der Stadt, berichtete aus dem Vorgespräch mit der Rechtsaufsichtsbehörde. Da gab’s viel Lob: Im Vergleich zu 2009, als der Plan zum letzten Mal verabschiedet wurde, hätten sich die Infrastruktur der Gebäude (durch das Konjunkturpaket II) sowie der Ausrüstungs- und Fahrzeugbestand verbessert. Auch die Schnittstelle Feuerwehr/Verwaltung/Rat kommuniziere deutlich besser, wobei hier vor allem Wehrführer Martin Bettray gelobt wurde.

Tagsüber nur 18 statt 27 verfügbar

Sorgen bereitet aber noch der Personalstand. Hier geht es besonders um die vorgeschriebene Verfügbarkeit von Wehrleuten am jeweiligen Feuerwehrhaus innerhalb von vier Minuten. Neun Kräfte müssen es sein. Tagsüber kann die Emmericher Wehr 18 Kräfte aktivieren. Allerdings wird bei Freiwilligen Feuerwehren eine Personalreserve von 200 Prozent empfohlen (Urlaub, Krankheit und Co. sollten die Versorgung nicht gefährden). Demnach müssten 27 Wehrleute zur Verfügung stehen. Besonders in Hüthum und Vrasselt ist’s knapp. „Da ist eine Steigerung erforderlich“, erklärt David Bormann, Brandschutzsachverständiger der Forschungs- und Planungsgesellschaft für Rettungswesen, Brand und Katastrophenschutz, der mit der Emmericher Wehr den Brandschutzbedarfsplan erstellte und im Ausschuss vorstellte.

In der demographischen Entwicklung ist erkennbar, dass die Wehr in fünf Jahren leichte altersbedingte Abgänge verzeichnen wird, in zehn Jahren aber deutliche. In Emmerich gibt’s eine rege Jugendfeuerwehr: Als Ziel hat man sich gesetzt, überdurchschnittliche 50 bis 60 Prozent daraus für die Wehr zu erhalten. „Wir brauchen aber auch Quereinsteiger und hoffen auf Unterstützung aus Politik und Verwaltung. Unsere Möglichkeiten stoßen an ihre Grenzen“, betonte Stadtbrandmeister Bettray.

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