Emmerich..


Anwohner der Baustraße sind sauer. Sie fühlen sich zunehmend in ihrer nächtlichen Wochen­endruhe gestört und beschweren sich über grölende Kneipengäste, die sich nachts auf die parkenden Autos der Anwohner setzen und vor Hauseingänge urinieren sollen. Sie berichten von Drogentütchen auf den Gehwegen, ein Schaufenster in der Nachbarschaft soll zu Bruch gegangen sein. Es soll sogar regelmäßig zu Schlägereien und Polizeieinsätzen kommen. Ihrem Ärger haben sie nun mit einer Unterschriftensammlung bei der Stadt Luft gemacht.

Passiver Schallschutz

Das Problem sei bekannt, bestätigt Stadtsprecher Herbert Kleipaß. Aber: Einer bestimmten Kneipe, wie es die Anwohner der Baustraße tun, lasse sich der Lärm nicht zuordnen. Zumindest dann, wenn er von leider meist betrunkenen Gästen stammt, die durch die Straßen ziehen. „Diese Gäste können von der Kneipe an der Baustraße kommen, sie können aber auch vom Großen Löwen kommen“, so Kleipaß.

Ob eventuell baulich etwas gegen den Lärm unternommen werden könne, möchte die Stadt nun erst einmal beobachten. Kleipaß spricht von „passivem Schallschutz“.

Baulich sei aber nur etwas gegen den Lärm zu machen, der aus dem Inneren einer Kneipe dringe. Gegen grölende Menschen in den Straßen könne die Stadt nichts tun. „Fühlt man sich in seiner Nachtruhe massiv gestört, sollte man die Polizei anrufen“, rät der Stadtsprecher.

14 Einsätze in drei Monaten

Die war allein in den vergangenen drei Monaten 14 Mal wegen nächtlicher Ruhestörung an der Baustraße im Einsatz. Der Polizei liegen zudem zwei Anzeigen wegen Körperverletzung vor, erstattet am 1. und am 16. November, wie eine Polizeisprecherin bestätigt. Auffällig sei aber, dass es seit dem 17. November keinerlei Einsätze oder Anzeigen mehr gegeben hätte, so die Sprecherin. Woran das liegt, könne sie nicht sagen.

Die Betreiber der Kneipe, über die sich die Anwohner in ihrem Brief explizit beschweren, waren gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.