Emmerich. . Die Ausstellung „Made in Emmerich – Weltmarktführer und andere Spezialisten“ von Judith Selter ist bis zum 15. Dezember zu sehen. Ein Besuch lohnt sich.

Die Ausstellung „Made in Emmerich“, welche im Rheinmuseum gestern eröffnet wurde, nimmt die Besucher mit auf eine Zeitreise der Emmericher Industriegeschichte. Es ist die letzte Themenausstellung im Jahr 2013, mit dem das Jahresthema „Wirtschaft und Verkehr“ abgeschlossen wird. Judith Selter, Mitarbeiterin des Rheinmuseums und Organisatorin der Ausstellung, bedankte sich bei den Emmericher Unternehmen und Mitarbeitern, die Exponate, Werbeplakate- und anzeigen und ihr Wissen zur Verfügung gestellt haben, um dem „Geheimnis von Emmerich“ näher zu kommen.

Unter dem Titel „Made in Emmerich – Weltmarktführer und andere Spezialisten“ werden die Gewerbegebiete der Stadt und die damals und heute ansässigen Unternehmen durchleuchtet. Ihre Arbeit als Ausstellungsplanerin verglich Selter mit der eines Unternehmers: „Am Anfang steht eine Idee, aber es bedarf anderer, die sich von dieser Idee anstecken und inspirieren lassen.“ Einige Unternehmen erfanden sich neu, orientierten sich um, und passten ihre Produktpalette „dem Wandel der Gesellschaft“ an, wie beispielsweise die Firma Schneegans, die einst ein kleines Servicegeschäft betrieb, um etwa Reparaturen an Gummistiefeln durchzuführen. Oder das Unternehmen Gimborn, welches ursprünglich Schreibwarenbedarf und Drogerieprodukte herstellte und sich heute am europäischen Markt als führender Heimtierspezialist etabliert hat. Andere blieben bei Altbewährtem: „Beispielhaft für den Erfolg einer Idee möchte ich die Firmen Probat und Setter nennen, die seit ihrer Gründung ihrem ursprünglichen Produkt treu geblieben sind“, so Selter. Unter anderem werden in der Ausstellung Exponate und Werbeplakate der Firmen Setter, Probat, Schneegans, Alwit, Gelderland, Katjes, Aquatec, Trumpf, Lohmann, Q-Railing, Hantermann, KAO Chemicals, Biotec, NBK Keramik und Lensing & van Gülpen gezeigt.

Selbst manch einheimischer Besucher war verblüfft von der großen Anzahl und Vielseitigkeit der Emmericher Unternehmen. Selter beschrieb einen typischen Tag im Leben eines jeden Verbrauchers: Schon früh morgens werde der Tag mit Emmericher Produkten begonnen, erklärte sie. Ob wir den Start in den Tag mit einem aromatischen Kaffee genießen, „wo der Rohkaffee mit größter Wahrscheinlichkeit mit einem Probatröster geröstet wurde oder die Kaffeebohnen oder das –pulver selbst aus der ältesten Kaffeemanufaktur Lensing & van Gülpen stammen oder ob wir uns dem morgendlichen Hygieneprogramm widmen. Beim Waschen werden wir auf Produkte der Oleochemie treffen, die bei KAO Chemicals, Oleon oder KLK Oleo hergestellt wurden. Beim Ohrenreinigen greifen wir dann zu Q-Tips, deren Stäbchen von Setter produziert wurden. Auch im Laufe des Tages geraten wir immer wieder in Kontakt mit Emmericher Produkten. Ob wir Familie und Freunden eine Karte in den Breitenstein-Briefkasten werfen lassen, ein Paket mit Sisal-Band der Trumpf-Spinnerei verschnüren oder unsere Wäsche auf einem „Brabantia-Bügelbrett“ bügeln. Emmericher Produkte sind unentbehrlich, das machte Settler deutlich: „Wie Sie sehen, könne wir uns ein Leben ohne Emmericher Produkte oder zumindest einem Anteil davon kaum vorstellen.“

Die Exponate der heimischen Firmen wurden liebevoll aufbereitet. Der Besucher durfte berühmte Katjes-Kätzchen und leckere Lohmann-Schokolade naschen, einen herzhaften Likör der Firma Wall Fleischhauer schlürfen oder die Kaffeeröstmaschinen aus dem Hause Probat und die Feuerschutzkleidung der Firma Alwit bestaunen. Und das Geheimnis von Emmerich wurde dann auch gelüftet: „Das Geheimnis liegt hinter den Türen der Emmericher Industrie, die sich aufgrund der günstigen Lage an Straße, Schiene und Rhein angesiedelt und etabliert haben“, erklärte Selter.

Die Ausstellung ist bis zum 15. Dezember zu sehen.