Emmerich. . Hein Driessen hat die Ehrenplakette der Stadt Emmerich erhalten. 50 Gäste würdigten ihn auf der „Stadt Rees“. Darunter viele Freunde und Familienmitglieder des bekannten Künstlers.
Bürgermeister Johannes Diks hatte im Stadtarchiv recherchiert. 236 Seiten umfasst hier die biografische Sammlung eines der wohl bekanntesten Söhne der Stadt — ohne Bücher und Zeichnungen wohlbemerkt. Kein Wunder: dieser ist nicht nur Kunstmaler, sondern war auch Schützenkönig, hatte die Idee zur ersten und längsten Frühstückstafel auf der Rheinpromenade, baute den wohl größten Eimer der Welt und regierte sogar als erster Karnevalsprinz nach dem Zweiten Weltkrieg zusammen mit seiner Frau Ute das Emmericher Narrenvolk: Hein Driessen.
„Künstler des Volkes“
Weil er „einer der bekanntesten Künstler des Niederrheins“ sei und „einen nicht unerheblichen Beitrag dazu geleistet habe, den Bekanntheitsgrad der Stadt zu steigern“, so Johannes Diks in seiner Laudation, überreichte Emmerichs Bürgermeister Hein Driessen nun die Ehrenplakette – eine der drei wichtigsten Auszeichnungen, die die Stadt vergeben kann.
In seiner Sitzung am 3. Dezember 2012 hatte der Emmericher Rat beschlossen, dem „Künstler des Volkes“ diese Ehre zukommen zu lassen. Zur großen Freude des 80-Jährigen, der sich gewünscht hatte, dass die Verleihung an oder besser auf einem ganz besonderen Ort stattfinden sollte: nämlich der „Stadt Rees“, die während der kleinen Feierstunde mit 50 geladenen Gästen – darunter auch viele Ratsmitglieder – über den Rhein schipperte. Doch so groß auch die Freude des Emmerichers über die Anerkennung seines Wirkens für die Stadt war, das Lächeln fiel Hein Driessen an diesem Abend schwer. Ein plötzlicher Trauerfall hatte am Morgen Driessens Familie erschüttert. So konnte auch seine Frau Ute während der Verleihung, die Driessen so sehr am Herzen lag – nicht anwesend sein und die kurzen Worte des Dankes ihres Mannes an die Gäste nicht hören. „Vielen Dank, ich freue mich sehr über die Plakette und dass der Rat für mich gestimmt hat. Vielen, vielen Dank dafür“, sagte der Kunstmaler und zeigte stolz – und unter Applaus der Gäste – die Ehrenplakette.
Ein Song für den Großvater
Auch wenn seine Frau nicht dabei sein konnte. Enge Familienmitglieder, darunter auch Tochter Carolin, standen dem „Allroundtalent“, wie Diks Driessen nannte, zur Seite. So zum Beispiel auch sein Enkel Niklas Kammermeier, der nicht nur Hanns Dieter Hüsch wunderschön auf dem E-Piano spielte – und auch sang, sondern auch einen Song nur für seinen Großvater spielte. Ein schönes Geschenk an den Sohn der Stadt Emmerich, für den an diesem Tag Freud’ und Leid’ leider so eng beieinander lagen.