Emmerich. . Das Team von Prof. Dr. Wilhelm Kirchner von der Initiative „Erfolg für Emmerich“ lotet das Interesse aus und plant eine Unterschriftenaktion.

ICE in Emmerich? Ist nur noch als Tourismusbüro vorhanden. Seit dem 3. November 2000 gibt es für die internationalen Schnellzüge kein Halten mehr in Emmerich: Sie rauschen durch (Ausnahme: der Night Liner). In der Vergangenheit hat es nicht an Gelegenheiten gemangelt, Bahn-Chef Rüdiger Grube (am 1. 4. 2010) sowie diverse Bundes- und Landespolitiker mit dem Wunsch nach einem IC-Halt zu konfrontieren. Versprochen wurde viel, passiert ist nichts. Emmerich als Tor zur Welt für den Kreis Kleve und den Achterhoek? Zu schön, um wahr zu sein . . .

Ein neuer Versuch

Doch davon lässt sich Prof. Dr. Wilhelm Kirchner mit seiner Initiative „Erfolg für Emmerich“ nicht entmutigen. Er startet einen neuerlichen Anlauf, um Emmerich endlich wieder an das internationale Schienennetz anzukoppeln.

Kirchners Team hat einen Fragebogen entworfen, mit dem man an Kommunen, Betriebe, die Hochschule Rhein Waal in Kleve und Multiplikatoren (Vereine, Rotary, Lions u.a.) herantreten möchte.

Kirchner setzt sich ein für „verlässliche, schnelle und komfortable Reisemöglichkeiten im gesamten Einzugsbereich des ICE-Halts“. Dazu zählt er die Gemeinden bzw. Kreise Montferland, Zevenaar, Rijnwaarden, Doetinchem, Nimwegen, Oude Ijsselstreek, Kleve und Borken. Wie soll der Fahrplan konkret aussehen? Kirchner: „Regelmäßige und planmäßige Halts einmal morgens und einmal abends oder mehrmals morgens und mehrmals abends oder bei jeder Durchfahrt eines ICE in beide Richtungen.“

Kirchner ist überzeugt, dass der Halt sich rechnet, weil die DB AG seiner Ansicht nach ausreichend Kunden-Potenzial generieren könnte: Einwohner, Besucher, deren Zahl in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen sei, Betriebe, Kommunen und die neue Hochschule Rhein-Waal mit ihren auswärtigen Dozenten und bald 4000 Studenten.

Die Initiative schätzt, dass zwischen 40 000 und 80 000 Bahnfahrer das Angebot nutzen würden. „Es könnte also ein erheblicher Umsatzzuwachs für Nederlandse Spoorwegen (NS) und DB erwartet werden“, so Kirchner.

Die Initiative will in vier Schritten vorgehen:
1. Interessensbefragung bei Bürgern, Besuchern, Betrieben, Krankenhäusern, Kommunen, Hochschule usw. und eine Unterschriftensammlung bei den befragten Interessenten.
2. Bei großem Interesse Analyse der positiven und negativen Auswirkungen des ICE-Halts.
3. Kalkulation von Entwicklungsaufwand, zusätzlichen laufenden Kosten und Nutzen (Einnahmen, Einsparungen), Betrachtung dreier Szenarien: einer optimistischen, realistischen und pessimistischen Variante.
4. Die Ergebnisse der Interessenabfrage und der Kalkulation werdenden Bahnbetrieben NS und DB präsentiert, mit dem Ziel, den ICE-Halt in Emmerich möglichst bald zu realisieren.