Emmerich. . DJ Arnd Reichow aus Emmerich wird aktuell in den angesagtesten Techno-Clubs gebucht. Trotz des Ruhmes in der Szene bleibt der 39-Jährige bodenständig.
Wenn die Massen zu seinen Beats tanzen, dann ist Arnd Reichow in seinem Element. Ganz aktuell sind es immer größere Massen in immer angesagteren Clubs, die zu den Klängen des Emmericher DJs tanzen. Denn Reichows Karriere geht gerade steil nach oben. Arnd Reichow und sein Bruder Daniel, der sich völlig im Hintergrund hält und öffentlich nicht auftritt, kommen als Drumcomplex bei Google auf knapp 200 000 Treffer. Aus Emmerich sei nur Nico Hülkenberg im weltweiten Netz noch präsenter, hat Reichow mit Freude festgestellt.
„Techno spricht alle Sprachen“
Doch während der DJ abhebt, bleibt der Mensch am Boden. Der gelernte Industriekaufmann arbeitet beim Rhein-Waal-Terminal als Disponent und ist seiner Heimatstadt sehr verbunden. Als Teenager war er noch mehr ein Heavy Metal- und Rock-Fan. Die Techno-Welle zu Beginn der 90er packte auch den heute 39-Jährigen. „Mein erster Job als DJ war 1993 im Far Out in Emmerich“, verrät Reichow. 2001 starteten er und sein Bruder, ein gelernter Tontechniker, mit eigenen Produktionen im Ton-Studio. Zunächst bei Keusgen in Haldern, dann in einem eigenen Studio. Weit über 100 Lieder hat Drumcomplex seither veröffentlicht. Auch etliche Remixe, wie es typisch ist in der Techno-Szene.
Nach kurzer Erfolgswelle in 2006 spürt Reichow jetzt den großen „Hype“, wie er sagt: „Ich durfte im Tresor in Berlin auflegen, einem der Top 10 Techno-Clubs der Welt.“ Die recht großen Plattenfirmen Driving Forces Recordings und Phobiq haben sich dem Emmerichern angenommen. Für Aufträge reist der DJ nach Wien, Schottland, Barcelona, Sofia, Paris und Antwerpen. Alles neben dem Hauptberuf, der nach wie vor Priorität habe. Seine Frau hat sich mit der regelmäßigen Absenz am Wochenende arrangiert, „aber sonntags komme ich meist nicht so spät nach Hause, so dass wir da noch was unternehmen können“.
Die Tonproduktionen sind natürlich die Basis des Erfolgs, „aber vor Leuten live zu performen ist der Kick“, sagt Reichow. Was heißt bei einem DJ eigentlich Liveauftritt? Die Entwicklung vom klassischen Plattenspieler über den CD-Spieler, der wie ein klassischer Plattenspieler zu verwenden war, hin zum reinen Computer-DJ ist vollzogen. „Auf meinem Laptop sind vier Decks zu steuern und das Mischpult“. Das heißt, der DJ mixt verschiedene Techno-Elemente live zusammen. So ist der Stil von Drumcomplex unverkennbar, aber live eben immer etwa anders. „Es ist wichtig, auf das Publikum einzugehen“, unterstreicht Reichow. Ist man für das Warm-up gebucht, gelte es softere Melodien zu erzeugen. Die Partybesucher wollen erst einmal warm werden. Steht Reichow zur Kernzeit am DJ-Pult, dann gehen seine Beats schon deutlich mehr vorwärts.
Und weil Beats auch über den europäischen Kontinent hinaus beliebt sind, peilt Reichow eine Tour nach Brasilien, Australien und Nordamerika an. Durch seine vielen Erfahrungen kann Reichow mit Sicherheit sagen: „Techno spricht alle Sprachen. Überall wollen die Menschen tanzen.“
Drei mal zwei Karten für Techno-Event Anthrazit zu gewinnen
Im Café Country in Kleve findet alle zwei Monate das Techno-Event Anthrazit statt, das Arnd Reichow mitorganisiert. Der neapolitanische Topstar Sasha Carassi hat sein Kommen für den 1. Juni zugesagt.
Die NRZ verlost für dieses Event drei mal zwei Karten. Mail mit Stichwort „Anthrazit“, Name, Adresse und Rufnummer an lok.emmerich@nrz.de oder Fax 02822/924952 senden. Einsendeschluss: 30. April, 12 Uhr.