Hüthum. . Unbekannte haben in der Nacht zu Mittwoch illegal zehn Fässer gefüllt mit Altöl in einem Schaugraben bei Hüthum entsorgt. Ein Spezialunternehmen aus Viersen musste für die Bergung anreisen

„Das ist wie in einem schlechten Film“, sagt Arnold Jansen. Immer wieder muss der Mitarbeiter des Ordnungsamtes der Stadt Emmerich den Kopf schütteln, wenn er in den Graben neben der Straße Am Moddeich zu seinen Füßen blickt. Zehn bunte Fässer liegen hier über- und nebeneinander gestapelt im mit Wasser gefüllten Schaugraben. Der Bauer des angrenzenden Feldes hatte die illegal entsorgten Tonnen mit einem Fassungsvermögen von bis zu 200 Litern am Morgen entdeckt. „Und daraufhin sofort gegen 9.30 Uhr das Ordnungsamt informiert“, erklärt Jansen. Denn: Aus mindestens einem Fass trat zu diesem Zeitpunkt eine zunächst nicht zu definierender Flüssigkeit aus. Eine ca. 20 Meter lange Ölspur auf der Wasseroberfläche war das Resultat.

Am frühen Mittag rückte eine Spezialfirma für die Bergung der Fässer aus Viersen an
Am frühen Mittag rückte eine Spezialfirma für die Bergung der Fässer aus Viersen an © WAZ FotoPool

Polizei, Ordnungsamt, Kommunalbetriebe Emmerich sowie untere Wasserschutzbehörde fuhren sofort zum Tatort. An diesem wurde die Kriminalpolizei auch fündig: Ein verschmiertes Tuch, sowie ein Eisenrohr konnten noch an Ort und Stelle sichergestellt werden. Ebenso wie Fuß und Reifenspuren.

Für die 200-Liter-Fässer – von denen zwei etwas weiter zur B8 i n Höhe der Bahnunterführung am Moddeich platziert waren – musste dann ein schwereres Geschütz aufgefahren werden. Denn durch die entstandene Schicht auf dem Wasser im Schaugraben ging die Sachverständige der unteren Wasserbehörde, Verena Husmann, schnell davon aus, „dass die Fässer vermutlich mit Altöl befüllt sind“. Und zwar bis obenhin.

Eine Spezialfirma aus Viersen rückte daher am frühen Mittag mit gleich drei großen Fahrzeugen. Mit einem großen Kranwagen hievten Gisela Bienert und ihr Team zunächst die Fässer aus dem Graben hinaus und verstauten sie dann sicher in einem weiteren Wagen. Im Graben selber setzten sie Ölsperren und saugten dieses letztlich mit einem Sauger ab um zu verhindern, dass es in das Grundwasser gerät.

Bereits einige Meter vor der eigentlichen Entsorgungsstelle hatten die Täter zwei Fässer gleich vor der Bahnunterführung am Moddeich illegal entsorgt.
Bereits einige Meter vor der eigentlichen Entsorgungsstelle hatten die Täter zwei Fässer gleich vor der Bahnunterführung am Moddeich illegal entsorgt. © WAZ FotoPool

Für Kopfschütteln sorgte die illegale Entsorgungsaktion bei allen Anwesenden. Denn alltäglich ist so etwas – zum Glück – nicht. Die Behörden hoffen auf Hinweise aus der Bevölkerung zu der Tat. Denn „illegal das Altöl hier abzustellen, wäre schon schlimm. Die Tonnen aber in den Graben zu schmeißen und damit das Wasser zu verschmutzen, ist allerdings eine handfeste Straftat“, so Arnold Jansen.

Die nicht geringen Kosten für den Einsatz des Spezialunternehmens und die nun legale Entsorgung der Fässer werden sich wohl die Untere Wasserbehörde Kreis Kleve und die Stadt Emmerich teilen.