Rees/Emmerich. . Michael Hoffmann zeigt Reiseeindrücke aus Kambodscha und Laos im Rheinmuseum Emmerich.

Kambodscha und Laos waren bis vor einigen Jahren noch weiße Flecken auf der persönlichen Landkarte von Michael Hoffmann. Soll heißen: Diese beiden Länder hatte der Reeser noch nicht bereist. Von Anfang Januar bis Mitte Februar 2010 hat er das nachgeholt. „Faszinierende Tempelanlagen, beeindruckende Bauten“, schwärmt der pensionierte Architekt und Stadtplaner.

Der heute 69-Jährige hat dort wieder ein Skizzenbuch angelegt. Die darin mit schnellen Strichen festgehaltenen bildnerischen Erinnerungen hat er inzwischen größtenteils zu Zeichnungen in Tusche, in Pastell oder als Aquarell auf großformatigen Blättern ausgearbeitet. Diese wird er ab dem 17. Februar im Emmericher Rheinmuseum zeigen und bei der Vernissage Erläuterndes zu den gezeigten Motiven erzählen.

Gesichter in Steine gemeißelt

Besonders fasziniert hat Michael Hoffmann Angkor Vat mit seinen rund 30 großen Tempelanlagen. „Tempel in einer Größe, wie ich sie bis dato noch nicht gesehen hatte“, ist Hoffmann noch heute beeindruckt. Deren Türme aus unbehauenen Steinen zeigen Gesichter, die allein eine Höhe von fünf bis sechs Metern aufweisen. Hunderte Meter lange Arkaden von Turm zu Turm erzählen Geschichten von Kriegszügen mit Elefanten, Mythen von Dämonen und Götzen oder zeigen einfache Marktszenen – alles in Stein gemeißelt.

Klar, dass ihn als Architekt die Bauten am meisten faszinieren. Er hat aber auch genau hingeschaut, wie die Natur sich diese Bauten zurückerobert hat. Viele Meter lange Baumriesen haben ihre Wurzeln um die historischen Bauwerke geschlungen. Auch das hat er in seinem Skizzenbuch festgehalten. Insgesamt war Hoffmann dort sieben Tage mit dem Fahrrad unterwegs, um sich die Tempel von Angkor Vat anzuschauen und bildlich festzuhalten.

Seine Reise hat ihn zunächst nach Phnom Penh geführt. Der Reeser Michael Scholten, der in Kambodscha lebt, hatte ihm einen Tipp für die erste Unterkunft gegeben. Nach seinem Aufenthalt in Angkor Vat führte ihn der Weg weiter nach Luang Prabang, der alten Königsstadt in Laos. „Eine idyllische kleine Stadt mit Bergen bis zu 2000 Meter hoch“, erzählt Hoffmann. Auch hier hat er sich Tempelanlagen angesehen.

Andere Bilder erzählen von schwimmenden Häusern, die ihre Bewohner, die allesamt vom Fischfang leben, verlassen müssen, wenn der Monsun den großen Regen bringt. Dabei befinden sich die Häuser schon auf hohen Stelzen. Weiter ging es an Vientiane, der Hauptstadt von Laos, vorbei, in deren Umgebung Hoffmann die hohen Berge zeichnete, die ihn mit ihren bizarren Spitzen an die Dolomiten erinnert haben. Über Phnom Phen führte ihn der Weg zurück ans Meer nach Sihanoukville.

40 bis 50 Bilder wird er in der Emmericher Ausstellung zeigen. Einige dieser Bilder hat er bereits der Emmericher Reisegruppe rund um Kulturamtsleiter Michael Rozendaal im Schlösschen Borghees gezeigt.