Emmerich. . Inklusion: Auch Regelschulen machen sich Gedanken dazu, bald wohlmöglich mehr Kinder mit Förderbedarf zu beschulen. Christiane Feldmann über die Realschule

Christiane Feldmann hat eine Idee. Eine Idee, wie Inklusion in den Regelschulen umgesetzt werden könnte. Denn sollte es so kommen, wie es sich bislang in einem Gesetzesentwurf der Landesregierung NRW andeutet, so werden ab August 2014 Schüler mit Förderbedarf auch ganz normal am Unterricht des Gymnasiums oder auch der Hauptschule teilnehmen können. Wichtig hierbei: „Sollte das wirklich so kommen, darf das auf keinen Fall mit einem harten Schnitt in der Schullandschaft passieren“, so die Realschul-Rektorin. Sprich: Von einer möglichen Reduzierung der Förderschulen – auch im Kreis Kleve – hält sie nichts. „Vielmehr müsste die Zusammenarbeit intensiviert werden“, so Feldmann. „Grundsätzlich“, unterstreicht die Pädagogin, „ist Inklusion eine sehr gute Sache. Wie hervorragend diese funktionieren kann, sieht man schließlich bereits in den Kindergärten“.

Sollte nun auch die Beschulung der Kinder mit Förderbedarf in den Regelschulen zur Regel werden, kommen allerdings auch auf die Emmericher Bildungseinrichtungen weitere Herausforderungen hinzu. Und auch auf diese müssten sich die Schulen einstellen können. „Das fängt schon damit an, dass wir keinen Aufzug in der Schule haben“, so Feldmann. Kinder, die dann wohlmöglich mit einem Rollstuhl in die Schule kämen, hätten somit ihre Probleme. Doch nicht nur das. „Generell habe ich ein Platzproblem“. Nämlich dann, wenn Kinder in Kleingruppen zum Beispiel gefördert werden sollten. „Momentan haben wir dazu einfach nicht genügend Räume“, so Feldmann. Und dann sei da noch der Unterricht selber. „Ganz klar ist dabei, dass das Lehrpersonal nachgeschult werden müsste im Umgang mit den Schülern, die eigentlich auf eine Förderschule gehen sollten“. Zudem wäre dann dringend weiteres Personal erforderlich.

Kooperationen sind nötig

Wichtig sei, so Feldmann, jedem Kind ein passendes Schulangebot zu liefern, um optimal fördern zu können. Auch im positiven Sinne. „Ich denke da an einen Schul-Campus. Eine Schule der Vielfalt“, so Feldmann. Schon jetzt hat sie an ihrer Schule einen Jungen aus Litauen, der den Russisch-Kurs am Gymnasium besucht, den Deutsch-Kurs des Internationalen Bundes und ansonsten versucht sich an der Realschule durchzuschlagen. „Auch im Bereich Inklusion kann ich mir solche schulübergreifende Kooperationen vorstellen“, so Christiane Feldmann. Vor allem auch mit den Förderschulen, die wenn auch nur ganz langsam auslaufen dürften. „Wobei deren Fachkompetenz dringend notwendig sind. Manche Schüler können nicht einfach in den normalen Schulbetrieb. Manche benötigen etwas anderes“, so Feldmann.

Schon jetzt wird an der Hanserealschule inklusiv beschult. „Aber das geht eben nur bis zu einer gewissen Grenze“, so die Rektorin. Für ein Mehr an Schülern mit Förderbedarf an Regelschulen müssten sich erst einmal auch parallel dazu die Voraussetzungen entwickeln. Schritt für Schritt müssten sich die Ressourcen entwickeln.