Kleve/Hüthum. . Kämmerer geht vorzeitig in Pension. Hüthumer hat in Kleve beruflich Karriere gemacht. Früher ein treffsicherer Stürmer bei der DJK Hüthum.

Er hat im wahrsten Sinne des Wortes seine Knochen hingehalten. Nun machen sie nicht mehr mit. Also geht Arnold Bettray vorzeitig in Pension. 37 Jahre hat der Hüthumer bei der Kreisverwaltung gearbeitet und in Kleve Karriere gemacht. Zuletzt fungierte er als Kämmerer und ist stolz, seit 2003 immer nur ausgeglichene Haushalte vorgelegt zu haben. „Unser Ziel war immer, die Finanzen gesund zu halten; andere Kreise und Kommunen nagen am Hungertuch, bei uns sind die Finanzen noch in Ordnung“, blickt der fast 62-Jährige unter dem Strich zufrieden auf seine Berufsjahre in der Kreisstadt zurück.

Seine ersten Sporen verdiente sich Bettray aber nicht auf der „gönne kant“, sondern bei der damaligen Amtsverwaltung in Elten, wo er in die Lehre ging. Danach wechselte er auf die Handelsschule, um die Qualifikation für den gehobenen Verwaltungsdienst zu erwerben. So kam er zum damaligen Kreis Rees mit Sitz in Wesel. Als der neue Kreis Kleve aus der Taufe gehoben wurde, wechselte Arnold Bettray am 1. Januar 1975 auf die linke Rheinseite und war nicht unglücklich, „weil sich dadurch für mich die Fahrzeit mehr als halbierte“.

Bettray durchlief viele Stationen im Kreishaus: Hauptamt, Polizeiverwaltung, Sozialamt, Jugendamt, Wohnungsbauförderung – der Hüthumer lernte das ABC der Aufsichtsbehörde an der Nassauer Allee aus dem Eff-Eff. 1991 wurde er Leiter des Kreissozialamtes, und sechs Jahre später mit der Umstellung auf Fachbereiche hatte er das Glück, zum Fachbereichsleiter Jugend/Soziales ernannt zu werden.

Dann die berufliche Krönung 2003, als ihn der Kreistag zum Kämmerer wählte. Bettray legte fünf saubere Haushalte vor: vier Doppelhaushalte und einen Einjahreshaushalt. Das war 2009, als das Kämmereiwesen von der Kameralistik auf das NKF umgestellt wurde. „Das war mein berufliches Highlight“, so Bettray, „das haben wir dank tatkräftiger Mithilfe der Kollegen gut hingekriegt. Das war schon ein Werk“.

Nun also der Ruhestand: „Meine Knochen machen einfach nicht mehr mit“. 2006 bekam er links ein neues Kniegelenk, im Januar rechts ein neues Fußgelenk. Der Verschleiß hat sicher auch mit „König Fußball“ zu tun. Bettray war ein gefürchteter Stürmer, damals, bei der DJK Hüthum, als die 1975 sogar in die Landesliga aufstieg und Bettray die Hälfte aller 48 DJK-Tore schoss. Am Ende wurden die Hüthumer Achter, einen Platz vor Rheingold, was ihn noch heute diebisch freut.

Heute reicht es nur noch zum Obmann der Altherrenriege, selbst gegen den Ball treten ist leider nicht mehr. Aber er hält sich anderweitig fit: auf Radtouren mit Ehefrau Gertrud. Auch Enkel Ole hält ihn auf Trab, und 2013 kommen zwei Enkel dazu. Und wenn er’s ruhiger angehen lässt, widmet er sich der Ahnenforschung. Da hat er den Stammbaum bis 1259 zurück verfolgt. Der Name komme aus der Ecke Goch/Kevelaer und rühre von einer alten Hufstelle her, die „Berteray“ hieß. Uralter Landadel eben. Und von der „gönne kant“.