Emmerich. . Die gebürtige Bocholterin (30) ist seit Freitag als Richterin in Emmerich tätig. Sie übernimmt die Fachbereich von Waltraud Wacker, die vor wenigen Tagen in den Ruhestand verabschiedet wurde.

Endlich arbeitet sie wieder auf der richtigen Rheinseite. Von ihrer Heimatstadt Bocholt aus gesehen, versteht sich. Die Wahl-Kleverin Mareen Hölker arbeitet seit gestern offiziell in Emmerich. Am Amtsgericht hat die Richterin die Aufgaben von Waltraud Wacker übernommen, die vor wenigen Tagen von Kollegen und Wegbegleiterin in den Ruhestand verabschiedet wurde. „Ich fühle mich hier sehr willkommen“, so der erste Eindruck der 30-Jährigen. Fortan wird sie Strafdelikte und Jugendsachen verhandeln. „Eine Arbeit, auf die ich mich schon sehr freue“, so Hölker.

Studium in Münster

Geboren und aufgewachsen ist die neue Richterin in Bocholt. Hier ist sie zur Schule gegangen und hat erste Erfahrungen in Sachen Jura gemacht. „Wir hatten eine Rechtskunde-AG und ich habe einmal in den Ferien ein Praktikum am Amtsgericht in Bocholt gemacht“. Beides gefiel gut. So gut, dass sie nach dem Abitur in Münster Jura studierte. Bevor sie im Dezember 2011 in den Richterdienst ging, guckte sie sich erst einmal die anderes Seite des Gerichtssaal an. Sprich: Mareen Hölker arbeitete zwei Jahre als Anwältin für eine Kanzlei in Kleve. „Vorwiegend mit Mandanten aus den Niederlanden“. Niederländisch spreche sie daher sehr gut. Für ihre Tätigkeit in Emmerich ist das sicher kein Nachteil.

Für den Richterdienst entschied sich die verheiratete Kleverin aber dann doch, „weil mich die Unabhängigkeit reizt. Als Anwalt muss man doch Partei ergreifen“. Bislang war Emmerichs neue Richterin in Strafsachen am Klever Amtsgericht und davor am Landgericht Kleve beschäftigt. Vorwiegend Zivilsachen gehörten zu ihrem Fachgebiet. „Doch auf die Strafverhandlungen freue ich mich schon sehr. Ich mag es, mich auch mit anderen Fachgebieten zu beschäftigen“, so Hölker, die in ihrer Freizeit gern zur Entspannung kocht, aber auch mit ihrem Mann ausgedehnte Fahrradtouren am Niederrhein genießt.

Stelle lückenlos geschlossen

Bereit Anfang des Jahres wurde sie angesprochen, ob sie sich vorstellen könnte, nach Emmerich zu kommen. „Da hab’ ich natürlich ‘Ja’ gesagt“. „Zum Glück“, so Amtsgerichtsdirektor Edmund Verbeet. Er, aber auch die anderen 30 Mitarbeiter am Amtsgericht Emmerich, darunter fünf Richter, freuen sich über die neue Kollegin. „Zum einen, weil es nicht selbstverständlich ist, dass eine Stelle lückenlos nachbesetzt wird und zum anderen weil sie super in unser Team passt“.

In der Tat. Die neue ist aufgeschlossen, freundlich und lacht gern. Die nötige Strenge wird sie im Gerichtssaal aber sicher nicht vermissen lassen. Als Richterin wird sie darin übrigens erstmals am Donnerstag, 15. November, verhandeln.