Emmerich. . Ralf Ewering ist zum neuen Managing Director bei KLK Oleo aufgestiegen

Stiere zeichnen Ausdauer und Geduld aus. Sie wollen zu Ende bringen, was sie sich vorgenommen haben. Der Stier ist das Sternzeichen von Ralf Ewering. Der sagt, voll im Einklang mit seinem Erdzeichen: „Wichtig ist, den Standort weiter voranzubringen und weiterzuentwickeln.“ Das kann er nun von ganz anderer Warte. Der 44-Jährige war bislang Werkleiter bei KLK Oleo, vor sechs Wochen ist er zum Managing Director aufgestiegen und nun Chef von 240 Mitarbeitern. Neben der technischen Leitung sind die Bereiche Verkauf und Finanzen hinzu gekommen. Zum 1. Oktober wird ein neuer Verkaufsleiter eingestellt, ein Malaye.

„Ich stelle mich der Verantwortung“, sagt der Westfale. Sein strategisches Ziel ist es, im globalen Wettbewerb die deutsche Chemie in Deutschland und Europa zu halten: „Aber dazu müssen wir besser sein.“ Und so hat er sich zusammen mit Belegschaft und Betriebsrat auf den weiten Weg gemacht, Anlagen, Infrastruktur und Logistik zu optimieren.

Ein Baustein dabei ist das „Projekt Tiger“. Rund 25 Millionen Euro steckt der malayische Mutterkonzern in sein Emmericher Werk; Kernstück ist der 50 Meter hohe Spaltturm. „Wir liegen damit im Plan“, sagt Ewering. Zum Jahresende soll das Projekt realisiert sein.

Ewerings Vorgänger, der Brite Graham Beesley, hatte sich im Sommer dazu entschlossen, „unser Werk aus persönlichen Gründen zu verlassen“, teilte Ewering auf NRZ-Nachfrage mit. Hintergrund: Beesleys Familie wohnt in Genf. Am Genfer See hat Beesley nach anderthalb Jahren Emmerich bei einer anderen Chemie-Firma eine neue Herausforderung gesucht.

Ralf Ewering wohnt in Anholt, ist verheiratet mit Ehefrau Heike und hat zwei Kinder: Victoria (12) und Philipp (9). Er stammt aus Reken, wo der Vater einen Malerbetrieb besaß, machte sein Abitur in Borken und ist diplomierter Chemietechnik-Ingenieur. Seine ersten beruflichen Sporen verdiente er sich in der Zentrale des Baustoffhändlers Lafarge in Paris, für dessen Unternehmen er auch weltweit Audits erstellte, also Geschäftsprozesse überprüfte und Verbesserungen vorschlug. Aus privaten Gründen kehrte er nach Deutschlands zurück und heuerte bei Akzo Nobel in Emmerich an, wurde dort schnell Produktionsleiter, bis der Standort mit 70 Beschäftigten vor sieben Jahren aufgegeben und die Produktion nach China und Mexiko verlagert wurde. Ewering ging daraufhin zur Uniqema (Eigentümer damals noch ICI). Ein Vorteil von KLK Oleo ist es wohl, dass der Mutterkonzern in Ostasien sitzt, mithin dort, wo auch die härtesten Konkurrenten zu Hause sind, die man so viel besser im Blick hat.

Akribie, Detail-Know-how und Teamführung, das sind Eigenschaften, die sich Triathlet Ralf Ewering zu Gute hält. Und Ausdauer. Er ist eben Stier.