Emmerich. . Für den 55-jährigen Ex-Kommandeur Joachim Sigmund wurde extra der Posten des Fraktions-Assistenten bei der BGE geschaffen
Joachim Sigmund (55), von 2000 bis 2003 Kommandeur des schweren Pionierbataillons 140 in Emmerich, steigt in die Kommunalpolitik ein: „Man sollte sich nicht nur für seinen beruflichen Alltag interessieren, sondern auch mitreden“, sagte Sigmund der NRZ. Um den Neueinsteiger möglichst rasch in die politische Arbeit einzubinden, wurde für ihn extra die Funktion eines Fraktionsassistenten von Geschäftsführer Manfred Brockmann geschaffen. Das habe die Fraktion einstimmig beschlossen, teilte der BGE-Vorsitzende Gerd Bartels mit. Auch die Wahl Sigmunds sei einmütig erfolgt.
In Sigmunds Kommandeur-Zeit „fiel in guter Kooperation zwischen Bundeswehr und Stadt Emmerich der großzügige Umbau bzw. die Sanierung des Eugen Reintjes-Stadions. Ohne die aktive Unterstützung der Bundeswehr wäre diese Maßnahme nicht in diesem Umfang möglich gewesen“, so Bartels.
Keine Rede vonBürgermeisterkandidatur
Bartels weist darauf hin, dass Sigmund vor seiner Bundeswehrlaufbahn eine Verwaltungsausbildung bei der Stadt Essen absolviert habe: „Auch aus dieser Sicht sind Herrn Sigmund die Abläufe in einer Verwaltung bestens vertraut.“
Spekulationen, dass er sich als Bürgermeisterkandidat für 2015 in Stellung bringen will, dementierte Sigmund: „Das war nicht mein Beweggrund. Darüber habe ich mit der BGE nicht gesprochen.“
Joachim Sigmund, verheiratet, zwei Kinder, wohnt in Emmerich und hat seinen Schreibtisch im Verteidigungsministerium in Bonn. 2015 endete seine aktive Bundeswehrlaufbahn: „Danach möchte ich nicht einfach zu Hause herumsitzen.“ Er sei Ende 2011 ganz bewusst in die BGE eingetreten: „Das ist keine Partei, sondern ein Verein, das hat es mir leichter gemacht.“ Es gehe ihm nämlich nicht um Parteipolitik mit ihren Zwängen, sondern um Sachthemen. Etwa um die Kaserne: „Das ist kein Selbstläufer.“ Seiner Meinung nach sollte nun gutachterlich geklärt werden, ob die vom Rat 2008 beschlossene städtebauliche Rahmenplanung überhaupt noch umsetzbar sei. Er glaubt nicht, dass das noch so zu realisieren sei.
Er wünscht sich auch ein klares Bekenntnis vom Rat, ob 40 Jahre Bundeswehr in Emmerich als Heimatgeschichte dokumentiert werden sollen oder nicht: „Mein Ansatz ist, dass die 40-jährige Bundeswehrtradition nicht vergessen wird.“ Wenn die Politik das auch so sähe, würde der Traditionsverband der ehemaligen Emmericher Pioniere das unterstützen und seinen fachlichen Beitrag leisten. Wenn nicht, halte er es mit dem Spruch der Dakota-Indianer: „Wenn Du merkst, dass Du ein totes Pferd reitest, steig’ ab!“