Elten. . Dr. Arun Subburayalu hat Hausarztpraxis von Drs. Cornelis Andries übernommen. Und Zweitpraxis im Martinus-Stift eröffnet
Mittelfristig kommt auf Emmerich ein Ärztemangel zu. Das haben wir im Zuge des NRZ-Bürgerbarometers bereits berichtet. Die meisten Mediziner sind hier schon relativ alt. Sich auf dem Lande niederzulassen, ist für viele Jungärzte noch nicht attraktiv (wie berichtet arbeitet die Bundesregierung an einer Attraktivitätssteigerung).
In Elten war der Mangel schon jetzt akut. War. Denn mit Dr. Arun Subburayalu hat Hausarzt Drs. Cornelis Andries einen Nachfolger gefunden. Seit April arbeitete der ebenfalls in Elten wohnende Neue in der Praxis von Drs. Andries, im Juli hat er sie übernommen.
Notarzt ist
jetzt vor Ort
Und er erweitert sie: Dr. Subburayalu eröffnete neben der Praxis an der Zevenaarer Straße noch eine Zweitpraxis im St. Martinus-Stift. Damit ging er auf ein Angebot von Hans-Wilhelm Paeßens, dem Leiter des Seniorenwohnheims, ein. Da das Stift immer weiter wachse, sei dies für die Bewohner „die beste Situation“, findet der Mediziner. Die Praxis sei, wie das Stift, komplett barrierefrei. Die zusätzliche Praxis hat auch die Mitarbeiterzahl ansteigen lassen: „Ein Auszubildender hat gerade angefangen, eine Vollzeit- und zwei Teilzeitkräfte haben wir eingestellt“, so Dr. Subburayalu. Auch Sohn Julien, frisch gebackener Abiturient und demnächst Medizin-Student, jobbt auf geringfügiger Basis mit und sammelt erste medizinische Erfahrungen.
Mit Drs. Cornelis Andries stand Dr. Subburayalu schon länger im Gespräch. Auf Bitten des Neuen wird der erfahrene Arzt weiter praktizieren. „Er kann gerne so lange weitermachen, wie er möchte.“
Mit dem neuen Hausarzt ändert sich für das Dorf einiges. Der 43-Jährige ist ehrgeizig und bringt etliche neue Schwerpunkte ins Grenzdorf. Das satte Programm sei über Jahre gewachsen, da wolle er jetzt keinen Schritt zurück machen. So hat Elten jetzt zum Beispiel einen eigenen Notarzt. Wurden vorher noch Mediziner aus Emmerich oder Rees angefunkt, kann nun Dr. Subburayalu wertvolle Minuten eher vor Ort sein.
Für Untersuchungen der Inneren Medizin mussten Patienten bisher bis Kleve oder Goch fahren. Der Lungenfunktionstest, das Belastungs-EKG und so weiter können jetzt in Elten vollzogen werden.
Für alle Schnarcher hat Dr. Subburayalu zunächst eine unangenehme Nachricht: „Das Risiko, durch Schlafapnoe einen Herzinfarkt zu erleiden, ist viel größer als bei erhöhten Cholesterin-Werten.“ Vor Letzterem hätten viele Angst, das Schnarchen und dessen Folgen sähen die wenigsten als Gefahr. Der neue Hausarzt widmet sich jedenfalls intensiv der Schlafmedizin. Er verspricht: „Es muss keiner monatelang auf einen Termin warten.“ Zum Beispiel Taxi- oder Fernfahrer könnten mit der die Krankheit begleitenden Tagesmüdigkeit ihren Beruf kaum ausüben. Dabei könne die Behandlung in Kooperation mit den Krankenhäusern Emmerich und Goch schnelle Heilung bringen: „Man fühlt sich wie neugeboren.“ Seit er in Elten tätig ist, habe er bereits einige akute Fälle entdeckt. Und es betreffe die schlanken Frauen genau so wie die dicken Männer.
Dr. Subburayalu widmet sich auch den speziellen Sorgen der Männer wie Prostata oder Erektionsproblemen. Und er ist ein Freund der ayurvedischen Medizin, die sehr auf Prävention setzt. Es gehe darum, den gesunden Menschen gesund zu halten. Am Herzen liegt dem Hausarzt auch die Raucherentwöhnung. Da empfehle er die Bioresonanz-Behandlung, die er anbietet. Für Kinder blockt Dr. Subburayalu jeden Arbeitstag Sprechzeiten von 10 bis 11.30 und 17 bis 17.30 Uhr für eine bevorzugte Behandlung.
Zur Person: Dr. Arun Subburayalu wurde in Leipzig geboren. Seine Familie stammt aus der Region der Tamilen in Indien. Medizin studierte er in Düsseldorf, Köln und Detroit. In der Klinik in Witten arbeitete er in der Kardiologie/Inneren. Seinen Facharzt für Allgemeinmedizin machte der Eltener in Rees und Kalkar. 2002 hat die Liebe den 43-Jährigen nach Elten verschlagen. Von dort aus pendelte er fünf Jahre nach Kalkar, wo er in einer Praxis arbeitete. Berufsbegleitend hat er vier Jahre ayurvedische Medizin studiert. Ferner absolvierte er eine Ausbildung zum Ernährungsmediziner und zum Notarzt.