Hochelten. .

Den Masterplan Hochelten hat die Emmericher Politik noch nicht verabschiedet. Doch es tut sich schon was im Schatten der St. Vitus-Kirche. Auf der 3600 Quadratmeter großen Grünfläche, die vielen als „Wäldchen“ bekannt ist, wurden die Fichten gefällt. Das Areal an der Adresse Freiheit 6 gehört der Kirche.

Und die möchte eine neue Parkanlage „noch in diesem Jahr“ errichten, wie Heinz Lukkezen, Leiter der Zentralrendantur in Kalkar, berichtet. Ein hübscher Nebeneffekt wäre, dass es auch von dieser Seite endlich wieder einen freien Blick auf die St. Vitus-Kirche gäbe.

Neugestaltung steht
Masterplan nicht im Wege

Vorsorglich – nämlich vor der Brutzeit – hat die Kirche die Bäume fällen lassen. Der Stadt kommt das Vorhaben der Kirche ohnehin gelegen: „Die Neugestaltung steht dem Masterplan Hochelten nicht im Wege“, heißt es von Stadtsprecher Herbert Kleipaß.

Die genau Gestaltung des Parks steht noch nicht fest. „Zwei Landschaftsplaner entwickeln gerade Vorlagen“, sagt Lukkezen. Die Ergebnisse würden Vertreter der Stadt, der Kirche sowie dem Verschönerungsverein vorgelegt. Dann werde zu sehen sein, was sich finanzieren lasse.

In dieser Woche ist der Kampfmittelräumdienst des Landes NRW auf dem Gelände unterwegs. Etliche Kriegsbomben landeten im Zweiten Weltkrieg in Hochelten. Die Bomben-Experten waren schon häufig in Hochelten. Die Gelegenheit des Neuaufbaus der Parkanlage werde genutzt, um weitere Fliegerbomben aufzuspüren, die dort womöglich zu finden sind, berichtet Kleipaß.

Von der Bezirksregierung Düsseldorf ist zu erfahren, dass Stand gestern bereits 16 Funde zu vermelden waren. Drei Granaten und 13 kleinere Bomben, die jeweils etwa zehn Kilogramm wiegen. In Hünxe werden Funde fachmännisch zerlegt.

Pastor Woltering ließ 1962 die Bäume pflanzen

Auf dem Grundstück befand sich einst das alte Pfarrhaus, das im Krieg zum Teil zerstört wurde, erklärt Pater Karl Heinz Fischer, Vicarius Cooperator der Seelsorgeeinheit Hüthum-Elten-Hochelten. Das Pfarrhaus war noch bis 1960 bewohnt (auch privat), obwohl das Pastorat bereits zuvor zur Lindenallee umzog. Pastor Bernhard Woltering hat 1962 die Bepflanzung der Fläche initiiert. Unterstützt wurde er wohl durch die Berggeister, eine kommunalpolitische Verbindung in Hochelten.

Inzwischen ist das Areal in den Verzeichnissen der Stadt Emmerich als Waldfläche aufgeführt. „Die Grünfläche war ungepflegt und wahrlich kein Schmuckstück“, so Pater Fischer. Da es dort keine öffentlichen Toiletten gibt, hätten zuletzt immer häufiger Menschen und Hunde dort ihr Geschäft verrichtet.