Emmerich. .

Die Überraschung saß: Der Bürgerverein nutzte die Feier zum 90. Geburtstag von Heinz Singendonk, um seinem Ehrenvorstandsmitglied den „Fährmann“ mit der Urkunde zu überreichen.

„Das kann ja gar nicht sein, ausgerechnet für mich“, lautete die erste Reaktion des Überrumpelten: „Ich fühle mich geehrt.“ Auch seine Ehefrau Hanni war nicht eingeweiht in die Fährmann-Aktion. Doch dass Heinz Singendonk diesen Preis verdient hatte und jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen sei, ihn zu überreichen, darin war sich der Vorstand schnell einig.

Alles lag
in Trümmern

Denn es war Heinz Singendonk, der das nach dem Krieg brachliegende Vereinsleben mit den inzwischen verstorbenen Batje Schmitz und Alfons Venhoven wieder in Schwung brachte. In seiner Laudatio erinnerte Ehrendirektor Norbert Gies an die Zeiten, als sich eine „freie Sicht“ von der Societät bis zum Bahnhof bot: „Irgendwo dazwischen stand einmal das große Vereinshaus des Bürgervereins und unter den Trümmern das wertvolle Archiv mit allen Mitgliederunterlagen.“

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In dieser Trostlosigkeit hätte das Trio Schmitz, Venhoven und Singendonk über Monate auf Schusters Rappen Straße für Straße abgeklappert, um zwischen den Trümmern Mitglieder ausfindig zu machen. Schon 1946 konnte die erste Zusammenkunft im Saale Scheepers am Elsepaß abgehalten werden. Gies: „So verdanken wir diesen drei Männern die Wiedergeburt des Bürgervereins, der im wahrsten Sinne des Wortes wie Phönix aus der Asche wiedererstand.“

Es war eine schöne Party in der „Societät“ für Heinz Singendonk. Musikalischer Höhepunkt war der Auftritt des früheren Kantors Christoph Niesemann mit drei weiteren Sängern (Martin Willikonsky, Reinhard Brömmel und Freddy Heinzel), die alte Lieder zu neuen Texten zum Besten gaben. Da hätte auch der Altersjubilar mit einstimmen können - ein Tenor, der oft beim BVE-Karneval zu hören war und gefeiert wurde.