Emmerich. .
Gunter Demnig hat die ersten 24 Stolpersteine zum Gedenken an die ermordeten Juden verlegt. Dazu gab es eine Gedenkstunde.
Eine bedrückende Stimmung machte sich gestern Mittag im PAN breit. Es war eine angemessene Stimmung. Denn auf Initiative der Bürgeraktion Pro Kultur verlegte der Künstler Gunter Demnig gestern persönlich die ersten 24 von 45 Stolpersteinen im Gedenken an die Emmericher Juden, die Opfer der Nationalsozialisten wurden.
Rund 250 Gäste zeigten durch die Stille, die sie während der Gedenkstunde beibehielten, dass ihnen das Thema nahe geht.
Schüler trugen gefühlvoll Namen der Opfer vor
Den Kritikern, die meinen, man würde über die im Boden eingesetzten Steine laufen und somit auf den Opfern herumtrampeln, entgegnete Demnig: „Wer den Text lesen möchte, muss eine Verbeugung vor dem Opfer machen. Durch das Darüberlaufen wird die Erinnerung blank poliert.“ Bundesweit hat Demnig 28 000 Steine in 614 Kommunen verlegt.
Irene Möllenbeck ergriff im Namen der Bürgeraktion das Wort. Die Erinnerungen an die Vertreibung und Vernichtung der Juden, Zigeuner, politisch Verfolgten, Homosexuellen, Zeugen Jehovas und der Euthanasieopfer im Nationalsozialismus seien durch die Gedenktafeln allgegenwärtig. Aber Möllenbeck sei beeindruckt, dass die Steine das Gedenken weg von den Friedhöfen mitten in den Alltag der Gesellschaft tragen. „Ich darf heute sagen, dass die Aktion Stolpersteine in unserer Stadt ein echtes Bürgerprojekt ge-worden ist.“
Bürgermeister Johannes Diks sprach Grußworte: „Das Vergangene kann nicht mehr gut gemacht werden, wir können nur eine Erinnerung aufrecht erhalten und damit Verantwortung übernehmen.“
Schüler aller weiterführenden Emmericher Schulen trugen die Namen der Emmericher Opfer des Nationalsozialismus mit viel Gefühl vor. Sehr gelungen war auch die musikalische Untermalung durch Mirjam Hardenberg (Violoncello) und Torsten Mühlenberg (Klavier).