Emmerich. .

Damit war zu rechnen. Die ehemalige PAN-GbR von Dr. Martin Müller hat nach NRZ-Informationen Ende eine Zahlungsklage beim Landgericht Kleve gegen die PAN-gGmbH in Höhe von 115 000 Euro eingereicht.

Die Klage enthält auch die Unwirksamkeit der Kündigung von Dr. Martin Müller, Angelika Gathmann und Benjamin Fleig.

Dem Trio war nach heftigen Querelen Ende 2007 der Stuhl vor die PAN-Tür gestellt worden. Begründet worden war die Kündigung u.a. mit dem Verdacht auf Subventionsbetrug im Zusammenhang mit PAN-Projekten.

Schwerwiegende
Vorwürfe

Zuletzt hatten sich die staatsanwaltlichen Recherchen nur noch auf „PAN extern/Phase 2“, also die Archivierung und Präsentation der 90 000 Plakate, konzentriert.

Die schwerwiegenden Vorwürfe, von Dr. Müller stets bestritten, hatten sich schließlich nicht erhärtet. Daraufhin stellte die Staatsanwaltschaft Kleve ihre Ermittlungen, die sie aufgrund einer Anzeige im Jahre 2007 aufgenommen hatte, im August 2010 nach § 153 StPO ein (wir berichteten) .

Derart reingewaschen, wollen sich Müller & Co. nun das zurückholen, was ihnen aus ihrer Sicht durch die Kündigung zu Unrecht vorenthalten blieb: Entgelt für nachweislich erbrachte Leistungen.

Die Zahlungsklage ist 41 Seiten lang und damit noch länger als das schon ausführliche Kündigungsschreiben von gGmbH-Geschäftsführer Kurt van de Sand. Mit der gGmbH hatte die GbR damals eine Rahmenvereinbarung ge-schlossen, quasi den Arbeitsvertrag. Danach konnte die Vereinbarung nur aus schwerwiegenden Gründen gekündigt werden. Das bedeutet juristisch: goldene Löffel geklaut, schwerstes Fehlverhalten, Straftat.

„Leider erwartungsgemäß haben die PAN-Verantwortlichen ihr Verhalten bis heute nicht geändert und das wiederholte Angebot einer außergerichtlichen Verständigung schlicht ignoriert. Da stures Aussitzen hier wie auch woanders in der Regel nicht funktioniert, ist die Klage nur eine logische, abschließende Folge der gesamten, unsäglichen Geschichte“, sagte Müller auf Nachfrage.

Dr. Martin Müller (49) lebt und arbeitet in Berlin, stellt aus, ist Gastprofessor und kuratiert u.a. das Kunstfestival „Ostrale“ in Dresden. Mit seinen einstigen GbR-Mitstreitern arbeitet er im grenzüberschreitenden Kulturmanagement „culture net“. Benjamin Fleig beteiligte sich zuletzt mit seiner Installation „Himmelsblau“ am Reigen zur Kulturhauptstadt Ruhr 2010.

Außer der PAN-gGmbH gibt es noch die beiden Gesellschafter Stiftung und Förderverein. Letzterer hat gerade erst einen neuen Vorsitzenden gewählt, einen Steuerberater aus Köln, der sich gleich über ein Plus in der Kasse freuen durfte. Wie lange noch ?