Emmerich. .
Der Kfz-Mechanikermeister Klaus Lorenz bekam den goldenen Meisterbrief in Wesel überreicht. Der 76-Jährige wurde in Emmerich durch Opel Lorenz bekannt.
Der Opel Omega steht vor der Garage. „Wir müssen der Marke ja treu bleiben“, sagt Klaus Lorenz. Der 76-Jährige hat fast sein ganzen Leben mit Autos zu tun gehabt – vor allem eben mit Fabrikaten aus Rüsselsheim.
Goldener
Meisterbrief
Nun bekam der ehemalige Besitzer von Opel Lorenz den goldenen Meisterbrief auf der Innungsversammlung in der Weseler Niederrheinhalle überreicht. Auf die Auszeichnung sei er sehr stolz, erklärt der Kfz-Meister, der erst über Umwegen zum Traumberuf kam. Der Großvater, ein Schmied im Erzgebirge, hatte bereits für seine drei Söhne den Handwerksberuf ausgewählt. „Für den Enkel war dies dann nicht anders. Ich wurde also Schmied“, erinnert sich Klaus Lorenz.
1947 begann die Lehre – mit gerade einmal 13 Jahren. Was heute als nahezu unvorstellbar gilt, war eben damals so. Doch der Familienvater erkannte schnell: Sein Talent liegt woanders. „Ganz bestimmt nicht als Schmied“, so Klaus Lorenz. 1959 legte er seine Kfz-Meisterprüfung ab und bestand mit „gut“.
Bis 1952 schraubte er im Erzgebirge noch an Traktoren, im Sommer zog es ihn in den Westen, ins beschauliche Emmerich. Sein Vater hatte zu diesem Zeitpunkt bereits das Opel-Geschäft an der Bahnhofstraße aufgebaut.
Nach über 50 Jahren war endgültig Schluss
20 Jahre später übernahm Klaus mit seinem Bruder Peter das Kommando. Zudem war Klaus Lorenz von 1972 bis 1985 stellvertretender Obermeister und Vorsitzender des Gesellenausschusses. 2004 war nach über 50 Jahren endgültig Schluss. „Ich bin ja alt genug“, sagt Klaus Lorenz mit einem Schmunzeln im Gesicht.
Seine große Leidenschaft waren jedoch nicht etwa die Autos, sondern das Motorrad. Mit seinem Beifahrer Achim Freund, den Klaus Lorenz liebevoll Schmiermaxe nannte, fuhr der 76-Jährige Oldtimerrennen im Seitenwagen. In Hockenheim, auf dem Nürburgring – selbst in Frankreich und Tschechien.
Sein ganz persönliches Meisterstück war der Gesamtsieg 2004. „Danach hab ich sofort aufgehört.“ Doch man merkt dem Rentner das Kribbeln noch an. Sein Motorrad steht noch in der Garage. Ab und an wird dran geschraubt. Vielleicht steige ich ja noch mal drauf, sagt er.
Doch dann schreitet seine Frau Marianne, mit der er seit 51 Jahren verheiratet ist, vehement ein. „Nein, auf keinen Fall.“