Emmerich. .

Die Emmericher Jugend bewies beim 1. Emmericher Poetry Slam ihr kreatives Potenzial. Der Sieg geht an Leonie Kersten.

Die Siegerin des ersten Emmericher Poetry Slam Wettbewerbs heißt Leonie Kersten alias Lelo. „Die Herrin der Worte“ – so titelte die NRZ in ihrem Vorbericht – erhielt beim Dichterwettstreit im Jugendcafé am Brink eindeutig den stärksten Beifall. Der Applausometer maß völlig unbeeinflusst die Dezibelstärke, wie Moderator und Top-Slammer Sebastian 23 feststellte. Er führte locker und leicht durch den Dichterwettstreit, zu dem sich zwölf junge Leute angemeldet hatten. Manche sogar ganz spontan, sodass sie zum ersten Mal auf der Bühne standen und ihre selbst geschriebenen Texte präsentierten. Daran hatten neben den zahlreichen Besuchern der Veranstaltung auch Gudrun Otto von der Volkshochschule und Bürgermeister Johannes Diks ihre helle Freude.

„Meine Nase
läuft Marathon“

Denn neben den hervorragenden Darbietungen des bekannten Slammers Sebastian 23 -- „Der Wortspielhengst läuft ungezähmt über die Steppe“ -- zeigten die zwölf Vorträge, wie viel kreatives Potenzial in den Jugendlichen steckt. So überzeugte Lelo mit einem Text über Birkenpollen. In einem atemberaubenden Tempo und einer Top-Präsentation beschrieb sie ihren Kampf gegen die Pollen. Eine Kostprobe gefällig? „Ich bin antipollistisch eingestellt. Meine Nase läuft Marathon. Die Treppen werden zum Mount Everest.“ Damit errang sie zurecht den Slammer-Sieg. Für die Endausscheidung qualifizierte sich ebenso der Slammer Kwasek, dessen „Anekdote für den Mann“ das uralte Thema neu beleuchtete und zum Schluss als überraschende Pointe einen Gruß an seine Freundin beinhaltete. Luc-Jean überzeugte mit seinem coolen Auftritt, in dem er über das süße, kleine Wort „hätte“ philosophierte und die Frage nach dem Ursprung in den Raum stellte: „Hätte Eva doch den Apfel abgelehnt.“ David Ebenda erhielt schon während seines Vortrags besonders viele Lacher, denn er stellte sich als Neu-68er und Rebell vor, der gegen alles ist, auch gegen die Schwerkraft. Sprach’s und zauberte einen Salto auf die Bühne.

Als Eisbrecher fungierten die Newcomer Katharina und David, die vom Leben auf der Überholspur berichteten, während Kathrin überrascht war, dass sie zwar nicht übers Wasser gehen, aber schwimmen kann. Eva slammte über eine Busfahrt, Carolin reimte zum Thema Weihnachtsstress und Julien fand nachdenkliche Worte zum Konsumverhalten. Sebbe trug Lustiges über den Alkohol vor, Nils genoss das High-Life und Tina frustierte einfach den Frust. Der kam aber nicht auf. Im Gegenteil. Auch die Band Don’t forget the Joker sorgte für einen vergnüglichen Abend, der nach einer Fortsetzung schreit.