Emmerich. .

Ein 24-jähriger Emmericher wurde gestern vom Amtsgericht wegen tätlicher Beleidigung zu drei Monaten auf Bewährung verurteilt.

Am 18. April dieses Jahres kam es im Emmericher Bahnhof zu einer Auseinandersetzung zwischen einem Lokführer und dem Angeklagten. Dieser schlief während der Heimfahrt ein und wurde vom Bahnangestellten geweckt. Daraufhin kam es zu einem Streit. Der alkoholisierte Emmericher bespuckte den 54-jährigen Lokführer zuerst, griff ihn später sogar an. Faustschläge verfehlten jedoch das Ziel. Die Polizei konnte die Situation später beruhigen.

Eine Menge Glück gehabt

Die Beamten ließen nach kurzer Beweisaufnahme den Angeklagten laufen – ohne ihn dabei auf Alkohol zu testen. „Da haben Sie eine Menge Glück gehabt“, erklärte der Staatsanwalt gestern. Denn der Angeklagte befand sich während der Tat im Hafturlaub – striktes Alkoholverbot inbegriffen.

Doch die ersten Schritte in Freiheit führten den mehrfach vorbestraften Emmericher ins Ruhrgebiet nach Duisburg. Feiern, Alkohol. Später die nächste Straftat. „Sie haben es geschafft, innerhalb eines Tages wieder auffällig zu werden“, merkte der Staatsanwalt an. Der 24-Jährige war später einsichtig. Noch während der Verhandlung entschuldigte er sich beim Opfer. Richterin Waltraud Wacker hatte jedoch noch einen guten Tipp für den jungen Mann parat. „Ändern Sie sich, sonst landen Sie wieder im Gefängnis!“

Gericht glaubt der Frau: Ehemann verurteilt

Im zweiten Fall am gestrigen Tag soll es Ende September 2009 in Emmerich zu einem Ehestreit gekommen sein. Ein 61-jährige Rentner soll dabei seine Ehefrau geschlagen und an den Haaren gezogen haben. Nach 32 Jahren Ehe leben beide nun getrennt.

Der Angeklagte bestritt die Tat, bezeichnete seine Frau gar als Lügnerin. Das Gericht glaubte aber den Ausführungen der vierfachen Mutter. Weitere Zeugen für die Tat gab es keine. Das Urteil: 40 Tagessätze zu je 30 Euro. Der Angeklagte war nicht vorbestraft.

Die Unreimlichkeiten in der Ehe entwickelten sich über Jahre. Seit 2000, als der Angeklagte erstmals schwer krank wurde. Immer wieder soll der frühere Kfz-Mechaniker seine Frau bedroht haben, bis er am 29. Oktober 2009 das Fass zum überlaufen brachte. „Er hat gesagt, ich sprenge unser Haus in die Luft. Immer wieder sprach er, dann macht es Bumm“, berichtete die Zeugin. Zu viel für die Frau. Sie zeigte ihren Mann an. Zum Abschluss sagte der Angeklagte süffisant: „Gott sei Dank ist die Ehe vorbei.“