Emmerich. .
Dr. Anja Gbur (rechts) übernimmt die Nachfolge von Dr. Armin Thomé in der Gemeinschaftspraxis mit Dr. Mitra Sarvestani-Alikhah an der Kurzen Straße in Emmerich.
Sie ist gekommen, um zu bleiben. Dr. Anja Gbur möchte den Frauen in Emmerich ein dauerhafter Begleiter sein. Vom Impfgespräch über das Verhütungsgespräch und die Familienplanung bis zu den Wechseljahren: „Ich möchte das Leben mit ihnen gehen“, sagt die 38-Jährige der NRZ.
Dr. Anja Gbur übernimmt die Nachfolge von Dr. Armin Thomé , der nach 33 Jahren in dieser Praxis in den Ruhestand gegangen ist. Mit Dr. Mitra Sarvestani-Alikhah führt Gbur nun die Gemeinschaftspraxis.
Gbur stammt aus Geldern, wohnt aber inzwischen mit ihrem Mann und zwei Kindern in Kleve-Kellen, wo sie sich sehr wohl fühlt. Ihr Medizinstudium absolvierte sie an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf. 1998 hat sie ihre ärztliche Tätigkeit im St. Antonius-Hospital Kleve aufgenommen. 2007 machte sie ihren Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Von 2007 bis 2009 war sie in einem medizinischen Versorgungszentrum in Krefeld mit gynäkologischem Schwerpunkt tätig, kehrte dann aus familiären Gründen wieder nach Kleve zurück.
Gerne mit persönlichem Kontakt zu Patienten
Jetzt bot sich die Chance, in Emmerich eine dauerhafte Aufgabe zu finden – nahe an ihrem Wohnort, so dass sich Beruf und Privates leicht vereinen lässt. Die Kellenerin stand auf der Vermittlungsliste. Der Gynäkologe Dr. Serhat Aker aus dem St. Willibrord-Spital in Emmerich empfahl Gbur. „Ich hatte sofort das Gefühl, mit Dr. Mitra Sarvestani-Alikhah zu harmonieren“, schildert Gbur. Ein vertrauensvolles Verhältnis sei sehr wichtig.
Die neue Frauenärztin für Emmerich bedankt sich bei Dr. Armin Thomé, der bei seinen Patienten für seine Nachfolgerin warb. Thomé wiederum erhofft sich, dass die 38-Jährige seinen Stil fortsetzt: nämlich einen sehr persönlichen Kontakt zu den Patienten zu pflegen. Das liege ganz im ihrem Sinne, meint Gbur: „Die Patienten sollen sich gut aufgehoben fühlen.“
Angemessen mit
Emotionen umgehen
Keine Frage: Die Gynäkologie ist ein sehr intimer Bereich der Medizin. Die Frauen aus Emmerich kommen mit äußerst persönlichen Anliegen zu ihr. „Damit muss man schon sehr sorgsam umgehen“, sagt Anja Gbur.
Die Herausforderung sei es, mit dem Leid der Kranken gleichermaßen angemessen umzugehen, wie etwa mit der Vorfreude der werdenden Mütter. Nicht selten geben sich in der Praxis Patienten mit diesen emotionalen Kontrastwelten die Klinke in die Hand. Von Mitfühlen muss die Frauenärztin zu Mitfreuen umschwänken. Gbur gesteht, dass es nicht immer leicht sei, die Arbeit gedanklich in der Praxis zu belassen, wenn sie aus der Eingangstür hinausgeht. Doch genau diese Vielfalt – auch die Prävention ist hierbei zu bedenken – mache den Beruf der Frauenärztin so interessant.