Emmerich. .
Eine Stadt bekommt viele Geschenke. Große und kleine. Manche landen in Vitrinen oder verschwinden in Abstellkammern. Das geht bei dem Geschenk nun wirklich nicht, das die Garde des Prinzenpaares dem Bürgermeister Diks bei der Prinzenproklamation im November machte. Denn das Präsent passt in keinen Schrank. Dafür ist der Eimer, das Wappen der Stadt, zu gigantisch. Er weist mit hochstehendem Bügel eine Höhe von fünf Metern auf, am oberen Rand dürfte der Durchmesser bei 3,70 Metern liegen. Spannende Frage also: Wohin damit?
Noch fristet dieser Riesenbottich in einer Halle des Bauunternehmers und GECK-Senators Günter Wardthuysen ein unscheinbares Dasein. Dabei ist das Fass längst formvollendet und gestrichen. Eine Handvoll Gardemitglieder hatte die Einzelteile fachmännisch montiert. Bis zum ersten großen Auftritt, als der Eimer auf einem Tieflader vor das Stadttheater gerollt wurde und Johannes Diks nicht wusste, ob er lachen oder weinen sollte. Beim Tulpensonntagszug zog der Eimer erneut viele Blicke auf sich. Auf einem Zwischenboden standen Gardefrauen und warfen den Jecken Bützchen zu.
Dann wurde es still um den Eimer, der das Zeug hat, nicht als achtes Weltwunder, aber doch als neues, altes Wahrzeichen durchzugehen. Erst war der Standort zu klären.
Probleme mit der Urheberschaft
Im Gespräch war beispielsweise die Landzunge am Hafen. Dann sollte es der Kreisverkehr bei Obi sein. Wardthuysen legt wert auf die Urheberschaft: „Das war meine Idee.“ Weil die Weseler Straße (K 16) dem Kreis gehört, war vor allem mit der Klever Behörde vieles abzuklären. Zum Beispiel dieses: Könnte die Autofahrer nicht abgelenkt werden von der Tafel, auf der sich die Gardemitglieder verewigt haben? In jedem Fall zog sich das Verfahren hin, und so mancher Emmericher unkte schon: Alles im Eimer. Doch diesen Eimer sollte ja nicht jenes traurige Schicksal ereilen wie seinem hölzernen Vorgänger auf dem Hafenkopf, der zweimal angezündet wurde und verrottete. Pioniere hatten den „größten Eimer der Welt“ nach einer Idee Hein Driessens zur 750-Jahr-Feier 1983 zusammengebaut.
Nun endlich ist Bewegung in die Sache gekommen. Die Erdarbeiten sind angelaufen, der aufgeschüttete Mutterboden wird abgetragen, in der Mitte ein Fundament erstellt und der deckellose Eimer mit Winkeln befestigt, damit er bei Sturm nicht wegfliegt. Ob er sogar angestrahlt wird, hängt von Sponsoren ab. „Das wird ein echter Hingucker“, ist Wardthuysen überzeugt.
„In etwa zwei Wochen wird man schon was sehen“, verspricht Michael Baumgärtner vom Fachbereich Stadtentwicklung. Bis die Anlage komplett hergerichtet ist, dürfte es Ende Juli werden.
Die Firmen Wardthuysen, Steinhandel Poot und Landschaftsgärtner Volker Houben richten den Kreisverkehr her und pflegen ihn auch. Sie fungieren als Paten. Wardthuysen: „In den Niederlanden hat jeder Kreisverkehr Paten.“ Im Gegenzug dürfen die drei Paten im Rondell auf Dreiecksständern werben.