Rees. Auf Einladung der Stadt Rees nahm der ADFC aus Hamminkeln Codierungen an Fahrrädern vor. Was Interessenten alles mitbringen mussten.
Noch mal Glück gehabt. Nicht im Regen, wie zu erwarten gewesen war, sondern sogar teilweise bei Sonnenschein verlief die mittlerweile zweite ADFC-Fahrrad-Codieraktion am Rathaus. Dazu hatte die Stadt den Allgemeinen Deutschen Fahrradclub, kurz ADFC, eingeladen.
Und wieder, wie schon im vergangenen September in Rees, war der Andrang groß – obwohl man dafür zahlen musste. „Angemeldet hatten sich 15 Personen“, freute sich Peter Zelmer, Vorsitzender des ADFC Hamminkeln, über die gute Resonanz.
Pro Rad etwa 15 Minuten Arbeit
Am Ende hatten die ehrenamtlichen ADFC-Helfer weit über 30 Bikes codiert. „Pro Rad dauert es etwa 15 Minuten“, erklärte Peter Zelmer, während er seiner Kollegin Elsbeth Parlitz zur Hand ging. Die saß wegen der niedrigen Außentemperatur in der Touristeninfo am Markt und organisierte die notwendigen Formalitäten. Denn ohne entsprechende Angaben wurden die Fahrräder nicht codiert.
Personalausweis, ein Kaufbeleg und eine Quittung mussten vorgelegt werden, um sicherzustellen, dass das Rad auch der jeweiligen Person gehört. Danach wurden dann spezifische Merkmale des Zweirades wie Marke, Farbe und die Art, etwa ein E-Bike, erfasst.
Diebstähle einfacher aufzuklären
„Anschließend wird, anders als bei den Aufklebern der Polizei-Codierung, hier eine persönliche Identifikationsnummer quasi in den Rahmen genagelt“, erklärte der ADFC-Vorsitzende. Das Gerät dafür, das die Hamminkelner mitgebracht hatten, kostet gut 4500 Euro. Im Kreis Kleve gebe es das nicht.
Dass er für die Codierung zehn Euro zahlen musste, fand Wilhelm Brauer aus Rees in Ordnung. Der 80-Jährige ist wie seine gleichaltrige Frau begeisterter Fietser. „Das E-Bike meiner Frau ist neu, weil sie einen tieferen Einstieg haben wollte“, erzählte Brauer. Gestohlen wurde ihm noch kein Rad. Aber so sei er auf der sicheren Seite.
Code nicht zu entfernen
Das hatte auch Gerrit Kirchfeld (70) aus Haldern dazu veranlasst, sein graues Rad der Marke Cube auf diese Art registrieren zu lassen. „Falls das Rad mal gestohlen würde, zeigt die Codierung sofort, wer der Eigentümer ist“, erläuterte Peter Zelmer. Das erschwere einen Weiterverkauf enorm, insbesondere über Flohmärkte oder via Internet. Ordnungsämter und Polizei könnten das anhand der nicht zu entfernenden Codierung gleich festellen.
Sehr angetan zeigte sich Peter Zelmer von der Gastfreundschaft, mit der er und sein Team in Rees empfangen wurden. „Leider hatten wir noch nicht einmal Zeit, das Angebot einer Tasse Kaffee anzunehmen, so viel gab‘s zu tun“, sagte der 61-Jährige. Davon konnte auch Willi Grunden ein Lied singen, der draußen bei acht Grad die Codierungen vornahm. Was er wie seine Kollegen aber gerne und mit einem Lächeln auf dem Gesicht tat.
Denn Grunden ist mit seinen 73 Jahren immer noch ein leidenschaftlicher Biker. Hat er doch als Rennradfahrer sogar schon die 1230 Kilometer lange Tour Brest-Paris mitgefahren – und saß dabei sage und schreibe 85 Stunden im Sattel...
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