Emmerich. Sandra Heiting und ihre Familie verwandeln ihre Wohnung an Halloween in einen Horrorhof. Warum der Rundgang nichts für schwache Nerven ist.
Die blutigen Fußspuren in Sandra Heitings Keller weisen schon darauf hin: hier befindet sich kein normaler Abstellraum. Wer mutig genug ist, den Fußspuren folgt und sich seinen Weg durch die großen Spinnweben bahnt, stößt schnell auf die blutverschmierte Pritsche und die kleine Wanne voller Blut. Und das ist erst der Vorgeschmack.
Der Keller von Sandra Heiting und ihrem Freund Thomas Wolters ähnelt stark einem verfallenen Krankenhaus. Aber keine Sorge: auch hier ziehen nach Halloween wieder ganz normale Kisten und Kartons ein. Doch für den 31. Oktober verwandeln die Emmericher den Keller und den Innenhof ihres Wohnhauses in einen Horrorhof, den halloweenbegeisterte Familien besuchen können.
Der Emmericher Horrorhof entstand aus einer spontanen Idee
„Wir sind schon immer Halloween-Fans gewesen“, sagt Heiting. Doch das richtige Event, um das Fest zu zelebrieren, haben sie rund um Emmerich in der Vergangenheit nie gefunden. „Also haben wir uns gedacht, wir nehmen das selbst in die Hand.“ Schon im letzten Jahr hat die Familie den Innenhof für Halloween hergerichtet. Eine eher spontane Aktion, die aber über 100 Besucher anlockte. Schnell stand daher fest: Das soll 2022 wiederholt werden. Dann mit mehr Vorlaufzeit und einem längeren und vor allem noch gruseligeren Rundgang.
Die Besucher starten im Hausflur. Von dort geht es zunächst in den kleinen Innenhof. Hier wird alles mit gruseliger Dekoration, Lichterketten und Kerzen geschmückt. Und Achtung: In den verwinkelten Ecken könnten lebendige „Erschrecker“ warten oder sind es doch nur Puppen? „Es ist der Überraschungsmoment, der die Leute zusammenzucken lässt, wenn sich die Puppen – also wir – sich plötzlich bewegen oder die Menschen an Arm oder Bein berühren“, sagt Heiting.
Krankenhaus-Gruselkeller mit Schwarzlichteffekt
Sie, ihr Freund Thomas Wolters und ihre Tochter Alina schlüpfen für ihre Rolle als „Erschrecker“ in selbstgemachte Kostüme. „Wir verkleiden uns als bekannte Halloween-Figuren aus Filmen oder PC-Spielen“, verrät die Emmericherin. Weiter geht es dann in den Krankenhaus-Gruselkeller mit Schwarzlicht-Effekten.
Mit den konkreten Vorbereitungen hat die Familie im September angefangen. Zwischengelagert wird die Deko seitdem im heimischen Wohnzimmer. Das ist schon kaum wiederzuerkennen: Totenköpfe hängen an der Wand, ebenso Porzellanfiguren, denen Sandra Heiting ein gruseliges Aussehen verpasst hat. Selbst die Sofakissen sind mit Bezügen mit Spinnenmotiv und Kürbis bezogen.
Die passende Dekoration für das Halloween-Spektakel zu bekommen, sei aber gar nicht so einfach. „In Emmerich gibt es kaum etwas, in Kleve hat man ab und an mal Glück“, erzählt Heiting. Also bestellt sie im Internet, bastelt selbst oder fährt in die Niederlande. „In den größeren Städten wie Arnheim gibt es Läden, die sind voll mit Halloween-Schmuck.“
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Die ganze Aktion findet in einem Mehrfamilienhaus in der Emmericher Innenstadt statt. Der Vermieter gab sein Okay und auch die Nachbarn haben nichts gegen den Gruselspaß. „Wir räumen nach den paar Stunden ja auch alles wieder weg“, betont die Organisatorin. Zwei Ordner, ebenfalls Familienmitglieder von Sandra Heiting, achten darauf, dass die Besuchergruppen am Halloween-Abend den Rundgang nicht zeitgleich starten. Während der kurzen Wartezeit vor dem Haus laufen Gruselfilme, die mit einem Projektor an der Hauswand gezeigt werden.
Emmericher Horrorhof ähnelt einem Geisterhaus auf der Kirmes
Ein Mindestalter, um den Horrorhof besuchen zu dürfen, gibt es nicht. Eltern sollten selbst entscheiden, ob sie ihren Kindern einen Rundgang zutrauen oder nicht. Sandra Heiting vergleicht den Gruselfaktor ihres Horrorhofes mit einem klassischen Geisterhaus auf einer Kirmes. „Wenn wir aber merken, dass die Kinder zu große Angst haben, dann übertreiben wir es auch nicht“, verspricht Heiting, die ja selbst Mutter ist. Süßes oder Saures darf an Halloween traditionell natürlich auch nicht fehlen. Nach dem Rundgang erhalten die mutigen Kids kleine Tüten mit Süßigkeiten.
Ein Rundgang dauert fünf Minuten
Der Horrorhof öffnet am Montag, 31. Oktober, von 17 bis 20.30 Uhr. Die genaue Adresse gibt Sandra Heiting in ihrer Facebook-Gruppe „Halloween Horrorhof“ bekannt. Ein Rundgang dauert etwa fünf Minuten, der Eintritt ist frei.