Kreis Kleve. 2900 Tonnen Schokolade essen die Menschen im Kreis Kleve pro Jahr. Die Gewerkschaft NGG wirbt dafür, bei Schokolade auf Nachhaltigkeit zu achten.

2900 Tonnen Schokolade, das Gewicht von etwa 29 Blauwalen, werden pro Jahr im Kreis Kleve gegessen. Das entspricht fast 100 Tafeln Schokolade pro Kopf. Darauf weißt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hin.

Bei ihrer „Schoko-Bilanz“ für den Kreis Kleve greift die NGG dabei auf den bundesweiten Pro-Kopf-Verbrauch zurück, den der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) berechnet hat. Er lag zuletzt bei 9,4 Kilogramm im Jahr. „Schokolade liegt bei den Süßigkeiten mit Abstand auf Platz eins. Umso wichtiger ist es, dass auch die Bedingungen stimmen, unter denen sie hergestellt wird“, sagt Karim Peters, Geschäftsführer der NGG-Region Nordrhein.

Appell an Verbraucher auf Nachhaltigkeit zu achten

Er appelliert an die Verbraucher in der Region, beim Kauf auf Nachhaltigkeit zu achten: „Wer zur Tafel mit dem Fair-Trade-Siegel greift, kann sicher sein, dass die Kakaobauern in den Herkunftsländern zu vernünftigen Konditionen arbeiten. Aber auch bei vielen anderen Schoko-Produkten – vom Kakao-Drink über den Schokoladenpudding bis zur Praline – hat sich in den letzten Jahren enorm viel getan.“ Der Anteil des Kakaos in Deutschland, der nachhaltig zertifiziert ist, stieg laut BDSI auf 79 Prozent im vergangenen Jahr an. Fünf Jahre zuvor waren es noch 45 Prozent.

„Schokolade gehört mittlerweile zu den Lebensmitteln, bei denen sich eine sozial- und umweltverträgliche Herkunft am besten nachvollziehen lässt“, so Peters. Dies sei auch mit Blick auf das Lieferkettengesetz wichtig, das ab kommendem Jahr gilt. Es zwingt größere Unternehmen dazu, Arbeits-, Menschenrechts- und Umweltstandards einzuhalten – vom Rohstoff bis zur Verpackung. „Trotzdem bleibt viel zu tun. In einigen Ländern verdienen die Kakaobauern noch immer viel zu wenig. Oder die Behörden kontrollieren zu selten, ob für den Anbau nicht doch illegal Wald gerodet wird“, mahnt Gewerkschafter Peters. Hier seien Unternehmen und die Politik gefragt, um dafür zu sorgen, dass die Nachhaltigkeit beim Thema Schokolade kein bloßes Lippenbekenntnis ist.

>>>Schokokonsum vor Ort

Geht man nach der Statistik des BDSI mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 9,4 Kilogramm im Jahr, dann werden in Emmerich rund 291 Tonnen Schokolade pro Jahr verzehrt – also rund das Gewicht von drei Blauwalen.

In Rees wären es rund 197 Tonnen Schokolade pro Jahr. Immerhin also noch das Gewicht von zwei Blauwalen in Form von Schokolade.