Rees. Bauhof in Rees ist schon seit Jahren sehr energiesparend unterwegs. Strom wird selbst erzeugt. Warum der Gasverbrauch schon sehr niedrig ist.
In der Stadtverwaltung Rees bereitet man sich darauf vor, wie auf die möglicherweise eintretende Gas-Knappheit reagiert werden kann. „Die Fachbereichsleiter haben bereits zusammen gesessen. Ziel ist es, eine Analyse zum Thema zu erstellen und notfalls schnell reagieren zu können. In 14 Tagen will man sich erneut treffen“, bestätigt Stadtpressesprecher Jörn Franken. Andreas Böing sieht etwa für den Bauhof, den er leitet, kaum Handlungsspielraum. „Wir verbrauchen wenig Gas, und zwar fast nur für den Heizungsbetrieb im Winter“, sagt er.
Hat der Bauhof 2010 noch 100.00 Kubikmeter Gas benötigt, waren es 2020 nur noch rund 40.000. Wie gesagt, fast nur für den Heizungsbetrieb. „Wir haben in den vergangenen Jahren viel in die energetische Sanierung gesteckt. Die Halle hat ein neues Dach bekommen, das Verwaltungsgebäude auch“, erwähnt Böing. Summa Summarun dürfte die Stadt in den vergangenen zehn Jahren gut 100.000 Euro investiert haben.
Energie sparen hat beim Bauhof Rees schon lange einen hohen Stellenwert
Energiesparen habe beim Bauhof schon lange einen hohen Stellenwert, meint er. So wurde auf dem Hallendach eine Photovoltaik-Anlage installiert. Und auf dem Verwaltungsgebäude gibt’s seit gut zehn Jahren eine Solaranlage. Strom braucht der Bauhof jedenfalls nicht zukaufen, er gibt sogar noch ins Netz ab. „Wir versorgen uns da komplett selbst, laden mit der Energie zum Beispiel die Akkus unserer elektrischen Geräte, setzen den Strom auch beim Schweißen ein.“ Zur Zeit warte man noch auf einen elektrischen Kleintransporter für den Friedhof. Bestellt wurde er schon im vorigen November, geliefert werden soll das Fahrzeug jetzt im September – voraussichtlich.
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Wie gesagt: Gas wird im Bauhof wenig verbraucht. „Unsere Raumtemperatur beträgt im Winter in der Halle 14 Grad, in der Verwaltung 19 Grad. Unsere Mitarbeiter sind ja ständig draußen, tragen entsprechende Kleidung“, meint der 64-Jährige. Und in der Übergangszeit könnte im Notfall die strombetriebene Klimaanlage zum Heizen genutzt werden. Wo kein Gas gespart werden kann, wäre bei der thermischen Unkrautbekämpfung. „Fürs Flämmen verbrauchen wir 250 Kilogramm Gas pro Woche, und das über vier bis fünf Monate im Jahr“. Als echte Alternative kämen nur umweltfeindliche Sprühmittel in Frage...
Bürger sollen bitte weiter beim Wässern vor ihrer Haustüre weiter machen
Nicht gut sieht es mit Blick auf die schon durch die trockenen Sommer angeschlagenen Bäume im Stadtgebiet aus. „Gut 20 von ihnen sind nicht mehr zu retten“, bedauert der langjährige Bauhofleiter. Sie hätten bis Mitte Juni ausschlagen müssen. Das sei aber nicht geschehen. Es regne einfach seit Februar zu wenig. Auch der Rhein führe schon wieder Niedrigwasser. „Die Perspektive ist einfach nicht gut“, findet Böing mit Blick auf die nächste regenfreie Zeit.
Überhaupt ärgert sich der gelernte Gärtnermeister, dass man dem Thema Wasser zu wenig Aufmerksamkeit schenke. „Dabei wird Wasser ein immer selteneres Gut“, warnt er nachdringlich vor dem allzu sorglosem Umgang mit dem wertvollen Nass. Ganz zufrieden ist er aber unterm Strich mit Blick aufs städtische Grün, auch die Bäume. „Das sieht gut aus. Sicher auch durch die Unterstützung der Anwohner, die uns beim Wässern unterstützen“, ist der Bauhof-Chef dankbar. Und hat eine Bitte: „Wässern Sie weiter.“