Rees. Um Gas zu sparen, hat das Stadtbad Rees den Warmbadetag und das Babyschwimmen gestrichen. Wie viel Gas die Stadtwerke dadurch sparen werden.

Die Stadtwerke Rees senken die maximale Duschtemperatur im Stadtbad und schaffen den Warmbadetag vorübergehend ab. Damit reagieren die Stadtwerke auf den Appell von Wirtschaftsminister Habeck, der die Stufe 2 des Gas-Notfallplans ausgerufen hatte. Habeck hatte erklärt, jede eingesparte Kilowattstunde zähle. Die Absenkung der Dusch-Temperatur von 38 auf 34 Grad sei vor diesem Hintergrund zumutbar und keinesfalls gesundheitsgefährdend, so die Stadtwerke.

„Wir können einfach nicht so tun, als wäre nichts“, erklärt dazu Geschäftsführerin Mareike Linsenmaier. „Und wir sind uns unserer Vorbildfunktion bewusst. Wenn wir nicht bei der Beheizung der Bäder sparen: Wie wollen wir dann von den Bürgern erwarten, dass sie mitziehen?“ Wegen der Abschaffung des Warmbadetages können ab sofort auch keine Babyschwimm- und Wassergewöhnungskurse mehr angeboten werden; das übrige Kursangebot bleibt bestehen.

An Öffnungszeiten und Eintrittspreisen wird bis auf weiteres festgehalten

An den Öffnungszeiten und Eintrittspreisen im Stadtbad werde bis auf weiteres festgehalten, so Linsenmaier. Die Stadtwerke weisen ausdrücklich darauf hin, dass momentan die Gas-Versorgungslage gesichert sei und dass selbst bei der Ausrufung der Stufe 3 des Notfallplanes die Privatverbraucher besonders geschützt seien. Der Gasfluss sei nach wie vor stetig, wenn auch etwas „dünner“ als sonst. Wie sich die Energiepreise weiter entwickeln, sei offen.

„Es wird wohl weiter nach oben gehen. In der jetzigen Phase kann jeden Tag etwas passieren. Aber wir als kleiner Lokalversorger sind das vorletzte Glied in der Gaslieferkette – wir haben auf die Preisentwicklung keinen Einfluss“, sagt die Geschäftsführerin. Auch eine komplette Schließung des Stadtbades könne man im Extremfall nicht ausschließen. Durch das Streichen des Warmbadetages und der niedrigeren Duschtemperatur sparen die Stadtwerke ab sofort 25 Prozent oder 167.500 KW/h des Gasverbrauches fürs Stadtbad ein. Im Jahr verbraucht das Bad normalerweise 670.000 KW/h.

Stadtwerke Rees versorgen 5600 Haushalte

Das Unternehmen, sprich die Stadtwerke, wurde 1867 zunächst als Vorläufer einer Gasanstalt gegründet. Seit 1997 sind die Stadtwerke eine GmbH und beliefern die Haushalte der rund 21.000 Einwohner des Stadtgebiets Rees. Als Grundversorger verwalten die Stadtwerke den Stromvertrieb (5600 Haushalte) und Gasnetzbetrieb des gesamten Stadtgebiets (5800 Haushalte), sowie die Wasserversorgung der 3150 Haushalte im Stadtkern und den Ortsteilen Esserden und Bienen. Geschäftsführer sind Mareike Linsenmaier und Andreas Mai.