Emmerich. Ein Bürger wundert sich über eine Antwort der Stadt Emmerich. Ob es sich bei den Schmierereien auf dem WC um Hakenkreuze handele, sei strittig...

Hajo Hartmann konnte es nicht fassen. Vor gut drei Wochen nutzte er die öffentliche Toilette im Rheinpark und ärgerte sich über die vielen Hakenkreuze, die über dem Pissoir in Reih und Glied auf die Fliesen gemalt worden waren. „Als Emmericher Bürger dachte ich mir: Sieht das denn nicht das Reinigungspersonal der Toiletten?“ Offenbar nicht. Denn nach drei Wochen waren die Hakenkreuze immer noch dort zu sehen. Jetzt meldete er sich bei der Stadt Emmerich.

Ob es sich dabei um Hakenkreuze handele, sei strittig

Hm: Wenn das hier keine Hakenkreuze sind, was sollen diese Schmiererein dann darstellen?
Hm: Wenn das hier keine Hakenkreuze sind, was sollen diese Schmiererein dann darstellen? © NRZ | Andreas Gebbink

Über den Mängelmelder lud er ein Foto hoch und wies die Stadt auf die Hakenkreuze hin. Doch die Antwort der Verwaltung wunderte ihn sehr. „Heute bekomme ich folgende Rückmeldung: „Ob es sich bei der Graffitis-Besprühung im Innenraum der WC-Anlage um Hakenkreuze handelt, ist m.E. strittig. Zudem stellt sich bei Beschmierungen mit Graffiti - übrigens von außen nicht ersichtlich - immer die Frage, ob eine Beseitigung nicht einen weiteren Anreiz für potenzielle neue Sprayer stellt. Zudem besteht Graffiti-Spray aus den gleichen Substanzen, die man mit einem Universalreiniger beseitigen kann. Hier ist nicht nur der Untergrund, sondern auch die angewendete Chemie ausschlaggebend. Eine Graffiti-Entfernung ist immer damit verbunden, das richtige Mittel zu finden und somit zeitaufwendig und teuer.“

„Was will die Stadt mir damit sagen?“

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Hajo Hartmann hatte nach dieser Lektüre gleich mehrere Fragenzeichen im Kopf: Was will mir die Stadt damit sagen? Wegmachen lohnt sich nicht, sonst ist es morgen eh wieder da? Abwaschen ist zu teuer, können wir uns nicht leisten?

Die NRZ hakte bei der Stadtverwaltung nach. Sprecher Tim Terhorst teilte mit, dass die Eingaben beim Mängelmelder mitunter sofort von den Kommunalbetrieben beantwortet werden. Das Foto mit den Hakenkreuzen habe er selbst nicht gesehen und könne dazu nichts sagen: „Wir werden die Dinger jetzt aber kurzfristig entfernen. Entweder in dieser Woche noch oder spätestens in der kommenden Woche“, versprach er.