Rees/Megchelen. Gedächtnisgang von Rees nach Megchelen am 13. März erinnert an Befreiung der niederländischen Zwangsarbeiter. Erstmals kein Zeitzeuge mehr dabei.

Am Sonntag, 13. März, findet der diesjährige Gedächtnisgang von Rees nach Megchelen statt. Mit der Veranstaltung, in diesem Jahr zum dreizehnten Mal, wird der Befreiung der niederländischen Zwangsarbeiter gedacht. Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger genauso wie Schülerinnen und Schüler sind eingeladen, um 13 Uhr zum Treffpunkt an der neugestalteten Gedenkstätte am Melatenweg zu kommen.

Diese befindet sich in der Nähe der Stadtwerke Rees. Nach einer kurzen Begrüßung durch Bürgermeister Christoph Gerwers, einem gemeinsamen Gebet, der Niederlegung von Blumen und einem musikalischen Beitrag des Reeser Chores „TimeOut“, machen sich die Teilnehmer zu Fuß auf den Weg in die niederländische Nachbargemeinde Megchelen. Erstmalig wird kein überlebender Zeitzeuge mehr dabei sein.

Am Friedensbaum in Rees werden bereitgestellte Blumen niedergelegt

Auf dem Weg nach Megchelen haben die Teilnehmer in Empel an der Ecke Reeser Straße/Hurler Straße die Möglichkeit, am Friedensbaum innezuhalten und eine bereitgestellte Blume niederzulegen. Der Friedensbaum wurde vor zwei Jahren gepflanzt und soll die guten Beziehungen zwischen Niederländern und Deutschen symbolisieren. Auch in diesem Jahr besteht wieder die Gelegenheit, zwei unterschiedliche Wege zu gehen, die beide ausgeschildert sind.

Von Empel geht der kurze Weg (8,5 km) über die Hüttenstraße und die Windmühlenstraße in Richtung Pahlshof. Alternativ führt der Weg ab Empel (11km) über die Hurler Straße, Alt Luisendorf zur Kirchstraße. Von dort aus geht der Weg an Schloss Hueth vorbei, bis die Teilnehmer dann über die Hetter-Brücke am Holländerdeich Megchelen erreichen. Alle Teilnehmer treffen sich um 16.15 Uhr an der Gaststätte ter Voert, Oranjeplein 1, um gemeinsam zum Mahnmal am Julianaweg/Ecke Pastoor-Geerdink-Johanninkweg zu gehen.

Beim anschließenden Kaffeetrinken besteht Gelegenheit zu Gesprächen

Beim anschließenden Kaffeetrinken im Saal der Gaststätte ter Voert besteht Gelegenheit zu weiteren Gesprächen. Um 17 Uhr wird ein Bus vom Oranjeplein in Megchelen (Cafe ter Voert) die Fußgänger zurück zum Melatenweg in Rees bringen. Bei dem Gedächtnisgang handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt von Vertretern deutscher und niederländischer Heimatvereine in Kooperation mit der Stadt Rees.

„Mit dem Gedächtnisgang soll an die Rückkehr niederländischer Zwangsarbeiter aus deutscher Gefangenschaft erinnert werden“, berichtet Stadtarchivarin Tina Oostendorp über den Hintergrund der Veranstaltung. Sie hofft, dass auch in diesem Jahr wieder eine große Teilnehmerzahl zu verzeichnen ist. Oostendorp betont die besondere Bedeutung der Veranstaltung, da es immer weniger Zeitzeugen gebe und die Verbrechen der NS-Zeit nicht in Vergessenheit geraten dürften.