Emmerich. Emmericherin Rita Hübers ist seit Sommer Kursleiterin für Waldbaden. Sie hilft achtsam in die Natur einzutauchen und Entspannung zu finden.
Wenn Rita Hübers in den Wald geht, dann hat sie stets einen Rucksack dabei. Gut, das haben bekanntlich viele Wanderer. Proviant ist oft darin zu finden, oder auch eine Regenjacke. Bei Rita Hübers ist das ein wenig anders. Denn die Emmericherin hat beim Gang in die Natur wichtige Utensilien dabei. Einen Spiegel zum Beispiel. Oder auch Tuch, Seil und Lupe. Das ist sicherlich kein Überlebenspaket – sondern viel mehr eines, das helfen soll Entspannung zu finden.
Rita Hübers ist nämlich seit dem Sommer ausgebildete Kursleiterin für Waldbaden. Waldbaden? „Ja“, sagt Hübers lachend – wohlwissend um das Bild im Kopf des Gegenübers, das bei diesem Wort entsteht.
Vom Baden im Blättermeer bis hin zu einer Badewanne zwischen Bäumen
„Viele haben dann ein Bad im Blättermeer vor Augen oder auch eine Badewanne inmitten der Bäume“. Doch dem ist natürlich nicht so. Eigentlich stammt das Waldbaden aus Japan. Shinrin Yoku, so die japanische Bezeichnung, bedeutet so viel wie „ein Bad in der Atmosphäre des Waldes nehmen“.
Letztlich sei das Waldbaden „das absichtslose Schlendern im Wald und das achtsame Eintauchen in die Natur“, so Hübers. Bei einem Kurs geht auf einem Rundweg von zwei bis drei Kilometer durch die Natur. Die Teilnehmenden können hier dann 90 Minuten lang abtauchen aus dem Alltag und eintauchen in die Atmosphäre des Waldes. Natürlich unter Anleitung.
Die Produktion von Stresshormonen kann gesenkt werden
„Unterschiedliche Übungen zur Sinneswahrnehmung und Achtsamkeit helfen dabei, die Natur auf eine intensive Art und Weise neu zu entdecken“, erklärt Hübers. Und dafür sind dann eben auch die Utensilien, die sich immer mitnimmt, notwendig. Das Resultat: Die Produktion von Stresshormonen werde gesenkt und das Wohlbefinden gesteigert.
Der Aufenthalt und die Bewegung im Wald sorge beim Menschen eben für körperliche und mentale Regeneration und Stärkung. „Die Kontaktaufnahme mit der Natur bringt eine neue Qualität ins Leben, von der Stärkung des Immunsystems über die gezielte Entspannung bis hin zu mehr Zufriedenheit“, sagt Hübers, die das Ganze auch gern unter Waldsamkeit – also der Symbiose von Waldbaden und Achtsamkeit – zusammenfasst.
Rita Hübers ist seit Kindesbeinen selbst gern im Wald unterwegs
Hübers selbst war immer schon naturverbunden. „Als Kind war es für mich selbstverständlich, meine Zeit in der Natur und auch im Wald zu verbringen. Als Pfadfinderin habe ich den Wald als Lebensraum und Zufluchtsort kennenlernen dürfen, er war mir vertraut und ich fühlte mich dort sicher“. Als sie in einem Seminarheft das Fortbildungsangebot zur Kursleiterin für Waldbaden sah, war ihr klar: „Das mache ich“.
Ein Schritt, den sie nicht bereut hat. Durch die Klimadebatte und die Corona-Pandemie seien die Themen Gesundheit und Natur aktuell stärker in den Fokus der Gesellschaft gerückt. „Waldbaden ist eine ressourcenschonende Aktivität ohne sportlichen Charakter und ohne Verpflichtungen, rein zum Selbstzweck, das eigene Wohlbefinden zu steigern und die Sinne zu schärfen“, so Hübers.
Waldbaden geht auch auf Distanz in der Corona-Pandemie
Und: Der Wunsch nach Kontakten, aber bitte auf Distanz und wenn möglich an der frischen Luft, kann beim Waldbaden erfüllt werden. Dazu gebe es noch einen Input für Geist und Seele, sowie Anregungen aller Sinne für eine Erweiterung des eigenen Bewusstseins.
>>>Kurse im Angebot
Rita Hübers bietet regelmäßige Angebote für Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahre im Tannenbusch in Goch-Pfalzdorf, im Borgheeser Wald in Emmerich-Hüthum und am Barfußpfad in Emmerich- Elten an. Waldbaden eignet sich für alle Menschen! Es sind weder Vorkenntnisse erforderlich, noch besondere körperliche Kondition.
Spezielle Kurse für Familien mit Kindern werden auch angeboten. Eine Anmeldung ist erforderlich. Informationen gibt es bei Rita Hübers, Zertifizierte Kursleiterin für Waldbaden, unter 01590/1898 652 oder www.waldsamkeit.com