Kreis Kleve. Im Kreis Kleve starben 2020 mehr Menschen an Erkrankungen der Atemwege, als im Jahr 2019. Die Hauptursache dafür war die Corona-Pandemie.
Starben 2019 im Kreis Kleve laut Daten des Statistischen Landesamts 448 Menschen an einer Atemwegserkrankung, so stieg die Zahl 2020 um 8,2 Prozent auf 485. „Ursächlich für diese Steigerung war vor allem die Coronapandemie. Von den 485 Toten 2020 starben allein 67 an Covid-19 – das entspricht 13,8 Prozent der an Atemwegserkrankungen Verstorbenen“, so Michael Lobscheid, Pressereferent der Krankenkasse IKK classic. „Insgesamt ist hierdurch auch der Anteil der an Atemwegserkrankungen Verstorbenen an allen Sterbefällen im Kreis deutlich gestiegen – von 12,2 Prozent 2019 auf 13,1 Prozent im Jahr 2020“.
Viele Todesfälle durch Atemwegserkrankungen könnten vermieden werden
Die meisten Todesfälle durch Atemwegserkrankungen wurden durch Lungen-, Bronchial- und Luftröhrenkrebs verursacht (190 Verstorbene), gefolgt von chronischen Erkrankungen der unteren Atmungsorgane, wie beispielsweise COPD und Asthma (130 Verstorbene). „Viele dieser Todesfälle könnten einfach vermieden werden“, so Michael Lobscheid. „Denn bei den Männern ist bei rund 90 Prozent der Fälle, bei den Frauen bei 80 Prozent, das Rauchen für die Entwicklung von Lungen- und Bronchialkrebs verantwortlich.“
Das durchschnittliche Sterbealter der an Atemwegserkrankungen Verstorbenen in Nordrhein-Westfalen lag 2020 bei 77,5 Jahre (Männer: 76,4 Jahre; Frauen 78,9 Jahre) und damit 1,6 Jahre niedriger als das durchschnittliche Sterbealter aller Verstorbenen.