Millingen. Sehr zufrieden mit ihrer ersten Saison sind die Pächter des Strandbades Millinger Meer in Rees. Badegäste gab’s wenige, dafür viele Café-Besucher

Ruhig ist es derzeit am Strandbad samt Café am Millinger Meer. Klar, November-Wetter eben. Doch das Strandcafé öffnet um 14 Uhr, jetzt in der unwirtlichen Zeit außer montags, dienstags und mittwochs jeden Tag. „Die Saison war klasse“, sagt Pächterin Marika Weßling. Von weit her seien die Gäste angereist, um bei ihnen zu essen. „Die Entscheidung, das Strandbad Millinger Meer für zehn Jahre zu pachten, war auf jeden Fall richtig“, meint auch Ehemann Udo Weßling.

Dabei verlief der Start ja eher holprig, wegen der Corona-Pandemie einerseits, aber auch wegen einer fehlenden Schank-Erlaubnis. Denn erst beim Antrag auf eben diese Erlaubnis war im Frühjahr aufgefallen, dass es für Umbauarbeiten, die die Vorpächter in den vergangenen Jahren vorgenommen hatten, überhaupt keine Genehmigung gab.

Viele Betriebsfeiern und Hochzeiten im Strandcafé Millinger Meer bei Rees

„Das Verfahren läuft. Wir warten jetzt noch auf eine Stellungnahme des Kreises Kleve“, kommentiert der Pressesprecher der Stadt Rees, Jörn Franken, den Stand der Dinge. Die Stadt ist Eigentümerin des Strandbades Millinger Meer samt Gastronomie. Es sei alles auf dem Weg. Das dürfte beruhigend sein für das Pächter-Ehepaar. Denn Ende des Jahres, sagen sie, liefe die vorläufige Genehmigung aus.

Und auch wenn der Badebetrieb wegen des eher schlechten Sommers mau verlaufen ist, sei die Gastronomie prima angenommen worden, freuen sich beide über die tolle Resonanz. Die Gäste kamen und kommen nicht nur aus Millingen, sondern auch aus Bocholt und von noch weiter her. Wobei sehr viele das Strandcafé für Betriebsfeiern und Hochzeiten genutzt hätten.

Nikolaus fährt wieder übers Wasser zum Strandbad

Und weiter nutzen. „Obwohl wir eigentlich vom 22. November bis zum 5. Dezember Urlaub machen, wird es am 4. Dezember eine Hochzeitsfeier bei uns geben“, verrät Marika Weßling. Die Braut wäre sonst sehr, sehr traurig, meint die Pächterin. Und noch ein Event wird es Anfang Dezember wieder geben – und zwar die Nikolausfeier.

Bei der wird am 3. Dezember um 18 Uhr Nikolaus mit dem Boot übers Wasser fahren und am Strandbad anlegen. Hinter all dem steckt die Feuerwehr. Das hat Tradition. Und auch, dass die Pächter die gut 120 Mädchen und Jungen, die erwartet werden, mit prall gefüllten Nikolaustüten überraschen werden. Gespendet werden die Leckereien vom neuen Pächter-Ehepaar.

Pächter haben neuen Feuertisch für die Gäste angeschafft

Das hat weiter investiert ins Strandcafé. Nach einer Außentheke und weiteren Sitzgelegenheiten haben Marika und Udo Weßling nun auch einen Feuertisch für die Terrasse angeschafft, weitere sollen folgen. „Damit unsere Gäste auch bei niedrigen Temperaturen draußen sitzen können“, erklärt die Chefin. Möglicherweise sollen zudem zwei Grillplätze eingerichtet werden. Die könne man dann nutzen, wenn Fleisch und Getränke vom Strandcafé bezogen würden, heißt es.

Etwas sorgenvoll blicken die Weßlings, wohl wegen der stark ansteigenden Corona-Zahlen, in die nahe Zukunft. „Ich befürchte schon, dass das wieder im Lockdown enden wird“, meint Marika Weßling. Unvorbereitet sein wollen die beiden nicht, sollte es so kommen. „Wir denken jetzt schon über einen to go Service nach“, erzählt Udo Weßling. Soll heißen, dass man sein Essen bestellen und dann vor Ort am Strandcafé unter Corona-Bestimmungen, sprich 2-G-Regelung, abholen können wird, sollte es wirklich zum Lockdown kommen.