Emmerich/Rees. Corona: Viele Schüler in Emmerich und Rees setzen weiterhin freiwillig ihre Maske auf. Eine neue Verordnung wird aber schon ab Montag erwartet.

Seit dem 2. November gilt an den Schulen in NRW nach der neuen Corona-Schutzverordnung keine Maskenpflicht mehr am Sitzplatz. Doch wie es aussieht, könnte sich daran womöglich bald wieder etwas ändern. Offenbar wurde den Schulen schon angekündigt, dass am Montag, 8. November, eine neue Verordnung folgen soll. Davon berichtet Hannah Komnick, Leiterin der Lindenschule in den Reeser Ortschaften Haldern, Haffen und Mehr: „Mal sehen, was die neue Verordnung ab dem 8. November bringt. Besser werden kann es ja eigentlich nicht.“

Hannah Komnick hat vom Ministerium schon den Hinweis bekommen, dass am 8. November, eine neue Corona-Schutzverordnung zu erwarten sei.
Hannah Komnick hat vom Ministerium schon den Hinweis bekommen, dass am 8. November, eine neue Corona-Schutzverordnung zu erwarten sei. © FUNKE Foto Services | Markus Weissenfels

Damit spielt die Schulleiterin auf das unglückliche Timing an. Just in dem Moment, als die Infektionszahlen wieder deutlich stiegen, wurden die Schüler von der Maskenpflicht im Unterricht befreit: „Vielleicht hätte man noch ein, zwei Wochen abwarten sollen. Die Herbstferien waren gerade vorbei. Wer weiß, wer alles Halloween gefeiert hat.“ An der Lindenschule in Mehr hatte es am Freitag, 29. Oktober, noch einen positiven Pool gegeben. Da ließen die Schüler schon freiwillig in der Folge die Masken auf.

Lindenschulen in Rees hatten die Sitzplatzordnung beibehalten

Ansonsten würde auch nur ein Teil der Schüler die Maske absetzen: „Viele tragen die Masken auch am Platz. Es ist bei einigen so drin“, erklärt Komnick. Eine feste Sitzplatzordnung habe man die ganze Zeit beibehalten, allein schon, um jederzeit schnell einen Überblick zu haben, wer im Falle eines positiven Befundes als Sitznachbar gilt.

Schwierig sei es mit dem Singen im Musikunterricht: „Wir warten da ab.“ Im Moment werde draußen mal kurz ein Lied gesungen: „Singen mit Maske, das geht eigentlich nicht“, findet Komnick.

Für St. Martin wenn möglich draußen Lieder eingeübt

Marco Nadorp ist der Rektor der St. Georg-Grundschule in Hüthum.
Marco Nadorp ist der Rektor der St. Georg-Grundschule in Hüthum. © FUNKE Foto Services | Karl Banski

Auch an der St. Georg-Grundschule in Hüthum gibt es ein gemischtes Bild: „Einige sind froh, dass es die Maskenpflicht nicht mehr gibt. Andere tragen weiterhin die Masken, etwa aus familiären Gründen, wenn es zum Beispiel eine Schwangerschaft in der Familie gibt“, sagt Rektor Marco Nadorp.

Auch hier wurde die Sitzplatzordnung nie abgeschafft. Gerade mit Blick auf St. Martin, der ja am Freitagabend durch Hüthum zieht, wurden schon einige Lieder einstudiert: „Wir haben versucht, möglichst viel draußen zu singen. Aber das wird ja jetzt bei zunehmender Kälte auch immer schwerer“, so Nadorp.

Viele Emmericher Gesamtschüler tragen weiter Maske

Christiane Feldmann, Leiterin der Gesamtschule Emmerich, berichtet, dass die Schüler und Eltern mit einem Schreiben informiert und dafür sensibilisiert wurden, dass möglichst weiterhin Masken getragen werden sollten. „Viele Schüler tragen tatsächlich weiterhin eine Maske“, freut sich Feldmann. Insgesamt gingen die Schüler sehr verantwortungsvoll damit um.

Das gilt auch für die Schüler am Gymnasium Aspel. Während des Telefonats sah Schulleiter Klaus Hegel auf den Schulhof: „Selbst draußen hat die Hälfte der Schüler Masken auf.“ Im Unterricht seien es zum Teil 100 Prozent und und sonst sehr hohe Prozentsätze pro Klasse: „Das ist schon beruhigend. Ich hatte in einer Mail vor den Herbstferien empfohlen, weiterhin die Maske zu tragen, zumal Fünft- bis zum Teil Siebtklässler nicht nicht geimpft werden können ohne Impfempfehlung für Unter-Zwölf-Jährige. In der Klasse sitzen sie im Regelunterricht mit einem halben Meter Abstand. Da ist die Maske schon wichtig“, findet Hegel.

Gesundheitsamt versicherte Klaus Hegel, dass Maskenträger nicht in Quarantäne müssen

Der Leiter des Reeser Gymnasiums hat auch Kontakt zum Kreis Klever Gesundheitsamt aufgenommen. Seit 2. November gilt ja, dass auch direkte Sitznachbarn wieder in Quarantäne müssen, wenn jemand positiv getestet wird. Was ist, wenn die Nachbarn Maske getragen haben? Wollte Hegel wissen. „Sie sagten mir, man sehe keinen Anlass jemanden in Quarantäne zu schicken, der Maske trug und auch sonst alle Hygiene-Vorschriften eingehalten wurden.“ Dies teilte Hegel den Schülern mit, nochmal eine Extra-Motivation, die Maske weiter aufzusetzen.

Judith Greven leitet das Förderzentrum Grunewald in Emmerich. Für ihre Schüler stellen die Corona-Hygiene-Maßnahmen eine besondere Herausforderung dar. Zum Glück ist die Zahl der Geimpften hier deutlich höher als an anderen Schulen.
Judith Greven leitet das Förderzentrum Grunewald in Emmerich. Für ihre Schüler stellen die Corona-Hygiene-Maßnahmen eine besondere Herausforderung dar. Zum Glück ist die Zahl der Geimpften hier deutlich höher als an anderen Schulen. © FUNKE Foto Services | Thorsten Lindekamp

Wie sieht’s aus am Förderzentrum Grunewald in Emmerich? „Die Kollegen tragen weiterhin Maske. Sie sind etwa zu 100 Prozent geimpft. Die Kinder setzen die Maske in der Regel ab. Gerade bei den ganz Kleinen saß die Maske oft auch nicht richtig. Aber auch unter den Schülern haben wir einen sehr hohen Anteil an Geimpften.“

Am Förderzentrum Grunewald wird streng auf die Corona-Regeln geachtet

Ganz streng geht die Förderschule damit um, wenn jemand sich an die feste Sitzordnung nicht hält oder andere Regeln missachtet: „Dann müssen sie aus dem Unterricht raus und am nächsten Morgen mit den Eltern zum Gespräch kommen. Sie gefährden sich und andere. Die Eltern unterstützen uns zum Glück sehr“, so Greven. Die Schule habe sich viel Mühe gemacht, die Hygiene-Rituale einzuüben. Insgesamt laufe es wirklich gut.

Die Maske werde gerade am Förderzentrum aber von vielen Schülern als lästig empfunden. Manch ein Schüler sei eigentlich auch darauf angewiesen, die Lippen der Lehrer zu lesen, was mit Maske schwierig sei. Aber die Lehrer wüssten sich zu behelfen.