Isselburg. Isselburgs neuer Kämmerer Thomas Horster sprach über die Corona-Belastungen für den kommunalen Haushalt. Einiges ist dabei noch unklar.
Es war der erste Auftritt des neuen Kämmerers und erstem Beigeordneten Thomas Horster vor der versammelten Politik in Isselburg. Auf der Sitzung des Rates trug er in seiner Rolle als Kämmerer den Bericht über die finanzielle Lage gemäß des NKV-Covid-19-Isolierungsgesetz vor. „Er hatte darum gebeten“, erklärte Isselburgs Bürgermeister Michael Carbanje. Und das nach nur wenigen Tagen im Amt, hatte Horster seine Stelle in Isselburg doch erst zum 1. Oktober angetreten.
Zuerst erklärte der neue Kämmerer mal den Sinn und Zweck des Gesetzes: „Das Gesetz soll helfen, Belastungen durch Covid 19 für den kommunalen Haushalt abzufangen.“ Für ihn ergaben sich dabei allerdings einige Probleme: Denn zwar gibt es in der Buchhaltung einen Extrapunkt für die entsprechenden Kosten, aber keine schnelle Lösung für den Abruf der Daten. „Die sind auswertbar – aber leider nicht auf Knopfdruck“, kommentierte er.
Mögliche Einnahmeausfälle bei Steuern
Viele Kosten ließen sich ganz klar auf die Pandemie zurückführen, wie etwa die Aufwendungen für Tests und Hygienemaßnahmen, neue Anschaffung im Bereich IT (wie etwa Laptops und Computer-Kameras) oder geringere Einnahmen wegen ausgefallener Hochzeiten oder wegfallender Elternbeiträge. Andere Kosten, wie etwa die für Tests anfallenden Personalkosten, ließen sich noch nicht beziffern.
Da wo es am Ende wirklich schmerzlich werden könnte, lässt sich aber noch nichts sagen: „Die Steuereinbußen sind noch nicht absehbar“, erklärte Thomas Horster. Zwar hätten einige größere Betriebe ihre Vorauszahlungen leicht angepasst, aber die Corona-Einbußen ließen sich wohl am Ende erst im Jahr 2022 ablesen. Eine gute Nachricht hatte der Kämmerer den Ratsmitgliedern allerdings mitgebracht: Es mussten weder 2020 noch 2021 Kredite zur Liquiditätssicherung aufgenommen werden.
Abschluss 2019 kommt erst Anfang 2022
Den Kommentar des neuen Kämmerers, das nicht alles auf Knopfdruck abrufbar sei, kommentierte Ratsherr Kevin Schneider (FDP): „Da sehen Sie, Sie haben noch viel zu tun in der Bilanz-Buchhaltung.“ Zugleich wies Schneider noch auf zwei offene Punkte hin: die Jahresabschlüsse für die Jahre 2019 und 2020. Er wollte wissen, ob denn da schon ein Endergebnis absehbar sei.
„Da fehlen noch einige Bausteine“, erklärte Thomas Horster. Der Abschluss für 2019 werde wohl erst Anfang 2022 fertig. Dabei beruht auch die Planung für das kommende Jahr mit auf dem noch ausstehenden Ergebnis. Horster sagte, er überlege gerade, einen doppelten Haushalt vorzuschlagen. Das Thema der Finanzen, in Isselburg ohnehin nicht gerade einfach, wird die Politik also noch weiter beschäftigen.