Isselburg. In Isselburg sollen Lerndefizite bei Schülern mit einer Extra-Lernzeit in den Ferien aufgeholt werden. Politik gab für die Aktion Grünes Licht.
Während des Lockdowns konnten Kinder und Jugendliche oft nicht die Schule besuchen. Stattdessen mussten sie im Onlineunterricht Deutsch, Mathe und all die anderen Fächer lernen. Viel ist dabei auf der Strecke geblieben – Lerndefizite sind entstanden. Doch: Diese sollen aufgeholt werden. Und zwar mit Hilfe der Aktion „Extra Zeit zum Lernen”, die das Schulministerium NRW ins Leben gerufen hat.
Der Rat der Stadt Isselburg hatte im Juni beschlossen, dass auch Isselburgs Schüler davon profitieren sollen. Die Extra-Zeit fürs Lernen soll in den Ferien stattfinden und auch ausschließlich auf freiwilliger Basis. Angeboten werden soll das Ganze an der Katholischen Grundschule Anholt und am Grundschulverbund Isselschule.
Zwei Gruppen mit bis zu 15 Schülern sind geplant
Geplant ist, dass jeweils zwei Gruppen mit bis zu 15, aber mit mindestens acht Kindern für die Katholische Grundschule in Anholt und den Grundschulverbund Isselschule an der Aktion teilnehmen. Der außerschulische Unterricht in den Ferien soll dann an vier Tagen, montags bis donnerstags, jeweils von 9 bis 12 Uhr durchgeführt werden.
Da je Schule zwei Gruppen geplant sind, soll eine Gruppe in der ersten Ferienwoche unterrichtet werden, die zweite Gruppe dann in der zweiten Ferienwoche. „Die Hauptfächer Mathe und Deutsch sollen beim Lernen im Fokus stehen“, so Dina Deckers vom Fachbereich 2 der Isselburger Stadtverwaltung. Die Schulleitungen hätten gemeldet, dass hier besonders Bedarf sei.
Angebot könnte schon in den nächsten Ferien starten
Das Angebot könnte möglicherweise schon in den Herbstferien 2021 ausgerichtet werden. Sowohl der Caritasverband für das Dekanat Bocholt e. V. als auch die DRK gGmbH haben in der Funktion der OGS-Betreuungsträger Interesse an der Ausrichtung des zusätzlichen außerschulischen Bildungsangebotes gezeigt.
Einer der Betreuungsträger hat bereits eine Kalkulation vorgelegt, welche mit Personal- und Sachkosten auf Gesamtausgaben pro eine Gruppe á sechs Stunden von 500 Euro kommt. Dies entspricht den zuwendungsfähigen Gesamtausgaben laut Förderrichtlinie, wie Dina Deckers erklärt. Die Kosten belaufen sich auf 1000 Euro je Gruppe für zwölf Unterrichtsstunden.
Stadt muss einen Eigenanteil aufbringen
Das Angebot wird vom Land zu 80 Prozent getragen, der Eigenanteil der Stadt beläuft sich auf 20 Prozent. Die Gesamtkosten würden für eine zweiwöchige Lernzeit mit zwei Gruppen 4000 Euro betragen, wovon das Land 3200 Euro trägt. Die restlichen 800 Euro trägt die Stadt.
In der Ausschusssitzung, in der die ganze Aktion vorgestellt wurde, stellte Uwe Übelacker (Grüne) die Frage in den Raum, ob denn der jeweilige OGS-Betreuungsträger auch das entsprechende Personal für den außerschulischen Unterricht stellen dürfe. Dina Deckers erklärte, dass dies die Förderrichtlinien eindeutig verlangen. Zudem erklärte Oliver Skukies, Leiter des Grundschulverbund Isselschule, bei Bedarf unterstützend mitzuwirken. „Hier spreche ich auch für die Katholische Grundschule Anholt“.
Fördermittel schnell beantragen
Eigentlich sollte nach Ende der Sommerferien eine Bedarfsabfrage bei den Eltern durchgeführt werden, wie hoch das Interesse an der „Extra Zeit zum Lernen“ ist. Doch weil die Fördermittel schnell abgerufen werden sollten, verzichtet die Stadt nun darauf. Die Politik befürwortete mit einem positiven Votum das Vorhaben, im Fachausschuss als auch im Rat, will aber in der nächsten Sitzung des Schulausschusses einen Erfahrungsbericht vorgelegt bekommen.