Emmerich. Die Stadtbibliothek Emmerich organisiert mit dem Literaturherbst ein Lesefest im November. Zwei Autorinnen und drei Autoren kommen zu Lesungen.
Alles begann mit Christoph Peters. Der Autor, gebürtig aus Kalkar-Hönnepel stammend, hat mit seinem „Dorfroman“ einen Blick auf die Kindheit am Niederrhein geschaffen. „Mehr Niederrhein geht nicht“, sagt Andrea Joosten, die Leiterin der Emmericher Stadtbücherei.
Das war auch der Grund, warum sie den Autor zu einer Lesung nach Emmerich holen wollte. Dann kam Corona. Eine Lesung 2020 kam damit nicht in Frage, auch im Frühjahr 2021 nicht. Und dann entwickelte sich langsam die Idee, aus der einen Lesung direkt ein Literaturfest für die Stadt zu machen: der Literaturherbst war geboren.
„Es war dann, wie bei einem Schneeball: Es wurde immer größer und größer“, sagt Andrea Joosten. Sie machte sich auf die Suche nach Fördermitteln. Und auf die Suche nach Autoren, die ursprünglich vom Niederrhein stammen. Und fand schnell zwei Autorinnen und, neben Christoph Peters, noch zwei weitere Autoren, die sich gerne an dem Literaturfestival beteiligen wollten. „Jeder ist gerade froh, wenn er wieder etwas machen kann – wir auch“, kommentiert die Leiterin der Stadtbibliothek.
Abwechslungsreicher Literaturherbst in Emmerich
Herausgekommen ist ein Programm, das so bunt ist, wie die herbstliche Blätterpracht an den Bäumen am Niederrhein – mit ganz unterschiedlichen Autoren, Inhalten und auch Lesungsformen. Denn den Auftakt macht eine Veranstaltung mit dem aus Viersen stammenden Autor Markus Orths in der Leegmeerschule am 27. Oktober ab 14 Uhr – die nur für die Schulkinder gedacht ist. Der Autor hat mit seinem Buch „Ein Elefant macht Handstand“ gemeinsam mit seiner Tochter Lola eine Geschichte entwickelt. Und das möchte er auch mit den Kindern der Leegmeerschule machen.
Ein Kriminalfall wartet dann am 5. November ab 19 Uhr auf das erwachsene Publikum. Hier wird Nicole Peters in der Aula der Gesamtschule ihren Kriminalroman „Nacht über dem Campus“ vorstellen. Der spielt zwar in Hennef und damit etwas vom Niederrhein entfernt. Dafür stammt Autorin Nicole Peters allerdings aus Emmerich.
Am 13. November steht im PAN Kunstforum dann ab 19 Uhr das Gastspiel von Christoph Peters an, das ursprünglich zur Idee des Festivals führte. Hier bekommen die Gäste Einblicke in die Zeit der 70er- und 80er-Jahre in denen der „Schnelle Brüter“ in Kalkar-Hönnepel (im Roman heißt das Dorf Hülkendonk) entstand.
Anne Gesthuysen soll das Theater in Emmerich füllen
Ein weiterer Programmhöhepunkt des Literaturherbsts folgt am 18. November. Wie aufmerksame Leser des Programms des Stadttheaters gesehen haben dürften, kommt Anne Gesthuysen ins Emmericher Theaterhaus. Dort wird sie ab 19 Uhr aus ihrem neuen Roman „Wir sind doch schließlich wer. Landadel verpflichtet“ vorlesen. Und das ist brandaktuell: „Das wird ihre zweite Lesung mit diesem Buch sein“, berichtet Andrea Joosten. Der Roman wird nämlich erst am 4. November veröffentlicht und von Anne Gesthuysen in ihrer Heimatstadt Xanten vorgestellt. „Wir hoffen, dass wir mit dieser Lesung das Stadttheater füllen werden – so weit es bis dahin erlaubt ist“, sagt die Leiterin der Stadtbibliothek.
Zum Abschluss des Literaturherbstes gibt es dann eine Lesung für die ganze Familie. Am 26. November, dem ersten Advent, wird Burkhard Spinnen, gebürtig aus Mönchengladbach stammend, ab 16 Uhr aus seinem Kinderbuch „Fipp, Vanessa und die Koofmichs“. Im Roman landet ein UFO vor dem Kanzleramt. Die Aliens wollen allerdings nicht die Welt erobern, sondern einkaufen. „Das ist für Kinder und Erwachsene interessant“, sagt Andrea Joosten.
Für das ganze Festival, das zu zwei Dritteln aus Mitteln des Programms „Neustart Literatur“ des Deutschen Literaturfonds finanziert wird, gelten natürlich die dann gültigen Corona-Regeln. „Nach bisherigem Stand muss die Bewirtungen bei den Lesungen ausfallen“, erklärt Andrea Joosten. Zudem gilt während den Lesungen Maskenpflicht und der Zugang ist nur nach der 3G-Regel möglich.
>> Karten und Bücher
Die Karten für den Literaturherbst sind ab 31. August in der Stadtbibliothek zu haben. Die Kosten liegen bei 10 Euro (ermäßigt 8 Euro) für Nicole Peters und Christoph Peters. Die Karten für Anne Gesthuysen sind für 15 bzw. 10 (ermäßigt 12 und 8) Euro zu haben.
Einen Büchertisch wird es von der Buchhandlung Leselust Klar zu den Lesungen geben. Hier werden die Autorinnen und Autoren nach der Lesung auch ihre Bücher signieren.