Rees. Am Skulpturenpark in Rees startet der Planetenweg – und damit auch die Tour. Vorbei an Merkur und Jupiter geht es bis Haffen zum Reeser Meer.

Vom Planeten Sonne bis zum Meer sind es gerade einmal knapp vier Kilometer. Zumindest in Rees. Denn wer sich hier auf Wanderschaft begibt, kann nicht nur sein Auge über die Weite der niederrheinischen Landschaft schweifen lassen und sich an der renaturierten Wasserfläche erholen, sondern auch allerlei über das Planetensystem lernen. Und – als Belohnung zum Tourenende – entweder mit seinen Kindern auf dem Spielplatz toben oder auch gern noch einmal den Kopf mit Kunst im Skulpturenpark füllen.

Georg Messing hat die Wanderung konzipiert. An der Sonne am Skulpturenpark in Rees wird gestartet.
Georg Messing hat die Wanderung konzipiert. An der Sonne am Skulpturenpark in Rees wird gestartet. © FUNKE Foto Services | Konrad Flintrop

Die Wanderung von der Sonne ans Meer – und wieder zurück – startet direkt am Reeser Skulpturenpark. „Hier kann man auch gleich auf dem kostenfreien Parkplatz parken“, erklärt Georg Messing. Der Mitarbeiter der Stadt Rees hat die rund 16 Kilometer lange Tour konzipiert: „Ich wandere selbst sehr gern. Eigentlich eher im hochalpinen Bereich, doch seit Corona auch gern am Niederrhein.“

Vorbei am Rhein und Pappeln

Wenn man sich auf die Tour begibt, kann man es verstehen. Mit besten Blick voraus – nämlich dem Rhein eingebettet in satt-grüne Wiesen – geht es los über den Deich. „Dieser Teil der Tour ist immer beliebt. Auch viele Reeser sind hier gern unterwegs und spazieren, joggen oder fahren Rad“, weiß Messing.

Mit der Reeser Stadt im Rücken geht es über den asphaltierten Weg. Links und rechts davon ist es grün. Und: Wer Glück hat, kann auch den Deichhelden bei der Arbeit zusehen. Dann und wann grasen hier nämlich zahlreiche Schafe auf dem Grün.

Das Planetensystem erwandern

Doch: Wer hier wandert, „der kann auch etwas lernen“, erzählt Messing. Denn schließlich, „befinden wir uns hier auf dem ersten Planetenwanderweg am Niederrhein“. Tafeln am Wegesrand zeigen die Planeten. Und geben Informationen über sie preis. „Gerade für Familien sicher auch toll“, so Messing. Und mit einem Spielplatz am Start- und Zielpunkt allemal.

So geht es also auf dem Deich vorbei an Merkur, Jupiter, Saturn und Co. Neben dem Rhein selbst, kann auch der Altrhein-Arm mit seiner besonderen Flora und Fauna begutachtet werden. Herrlich.

Immer wieder tolle Aussichten

Immer weiter geht es in Richtung Haffen. Schön: „Autos trifft man bei der Wanderung kaum. Höchstens auf einigen Teilen der Wirtschaftswege“, so Messing. Auf dem Weg in Richtung Haffen und damit hin zum Reeser Meer gibt es immer wieder schöne Aussichten auf die Landschaft. Und dazu auch die passenden Sitzmöglichkeiten für eine kleine Rast. Diese kann natürlich auch im Café am Wahrsmannshof eingelegt werden, an welchem die Wanderung natürlich auch vorbei führt. Oder es wird gleich am Reeser Meer selbst pausiert.

Rund ums Reeser Meer geht es für die Wanderer. Auch ein Blick auf Haus Aspel kann erhascht werden.
Rund ums Reeser Meer geht es für die Wanderer. Auch ein Blick auf Haus Aspel kann erhascht werden. © www.blossey.eu | Hans Blossey

Bei der Umwanderung des Reeser Meeres gibt es nicht nur einen fast urlaubsartigen Blick aufs Wasser, auch „gibt es noch einen Blick auf Schloss Bellinghofen und etwas weiter weg auf Haus Aspel“. Schloss Bellinghoven ist ein Wasserschloss. Im 14. Jahrhundert wurde es erstmals urkundlich erwähnt und war die damalige Burg der Grafen von Kleve. Durch spanische Truppen im Achtzigjährigen Krieg wurde es teilweise zerstört, später aber neu errichtet.

Reeser Meer bietet viel Ruhe

Die Anlage wird heute durch den Caritasverband genutzt und ist nur von außen zu besichtigen. Haus Aspel ist ein Schloss, das seit 1850 im Besitz der Töchter vom heiligen Kreuz ist und als Kloster genutzt wird. Beide Gebäude fallen übrigens durch ein markanten gelben Anstrich ins Auge.

Das Reeser Meer liegt inmitten der sanften niederrheinischer Landschaft mit Pappeln und Kopfweiden. Der durch Auskiesung entstandene See bietet viel Ruhe. So auch innerhalb unberührter Refugien für Pflanzen und Tiere, die auch die stille Erholung hier zu schätzen wissen.

Historische Altstadt wird sichtbar

Um das Reeser Meer geht es mal näher, mal ferner am Wasser entlang. Ist die Umrundung geschafft, geht es auch fast wieder auf die bekannte Gerade über dem Deich zurück nach Rees. Hier baut sich dann auch nach und nach eine tolle Aussicht am Horizont auf.

„Zu sehen gibt es in der Ferne nicht nur die Kirche St. Mariä-Himmelfahrt mit ihren zwei markanten Türmen, sondern auch die über 700 Jahre alte Stadtmauer mit diversen Türmen“, weiß Messing, der fast jeden Morgen, wenn er den Weg mit der Fiets ins Büro fährt, diesen Anblick genießen kann.

>> Hier gibt es Stärkung

Wer unterwegs eine kleine Rast einlegen möchte, kann einen Abstecher zum Café im Wahrsmannshof, Bergswick 19, in Rees machen. Weitere Informationen hierzu gibt es unter www.tbh-kleve.eu/cafe-im-wahrmannshof-rees/.

Acht weitere Gehminuten vom Start und Ziel ist die Reeser Promenade. Dort gibt es auch Einkehrmöglichkeiten.

Übrigens: In der Wanderbroschüre gibt es noch eine Weitere Tour in Rees. Diese führt durch Haldern.

Wer außerdem in Rees weiterwandern möchte und weitere Tourenvorschläge benötigt, wird auf der Internetseite der Stadt www.stadt-rees.de/tourismus-freizeit/wandern/ fündig. Hier sind viele weitere Touren samt Geo-Daten hinterlegt.

Mit diesem QR-Code wird die komplette Strecke der Wanderung entlang des Planetenwanderweges und um das Reeser Meer angezeigt.
Mit diesem QR-Code wird die komplette Strecke der Wanderung entlang des Planetenwanderweges und um das Reeser Meer angezeigt. © funkegrafik nrw | Pascal Behning


>>> Die Strecke

Name: Wanderung entlang des Planetenwanderweges und um das Reeser Meer

Länge: ca. 16 Kilometer

Dauer: ca. 3,5 Stunden

Start/Ziel: Am Bär 14 in 46459 Rees

Parken: Kostenfreie Parkplatz Am Damm/Skulpturenpark.