Rees. Endlich wieder Live-Musik: Erfolgreicher Auftakt der Reeser Marktkonzerte mit Daddy Longleg aus Emmerich. Viele Besucher lauschten der Musik.

Die Sonne strahlte. Und mit ihr zwischen 250 und 300 Besucher. Denn am Sonntag fand das erste Open-Air-Konzert der Veranstaltungsreihe „Reeser Marktkonzerte“ statt. Endlich wieder richtig Live-Musik mit Publikum. Auf der Bühne stand die Emmericher Band Daddy Longleg.

Von den 200 Sitzplätzen war der größte Teil belegt. In der angrenzenden Gastronomie oder auf der gegenüberliegenden Straßenseite, die sich zum Teil im Schatten befand, fanden weitere 50 bis 100 Musikbegeisterte Platz. Auf den Sitzplätzen und in den angrenzenden Gastronomiebetrieben waren keine Masken mehr erforderlich. Aber auch die herumstehenden Zuschauer verzichteten meist auf Masken und Einhaltung von Sicherheitsabständen.

Eine Zeitreise durch die Jahrzehnte

Die Daddy Longleg aus Emmerich eröffnete die Reihe der Reeser Marktkonzerte in 2021.
Die Daddy Longleg aus Emmerich eröffnete die Reihe der Reeser Marktkonzerte in 2021. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Mit dem neun Jahre alten Titel „Wild Love“ von Rea Garvey begann die Emmerich Band ihr rund zwei Stunden langes Programm. Die Songauswahl bescherte dem Publikum eine musikalische Zeitreise durch die vergangenen 50 Jahre. Es begann in den 60ern mit Elvis Presley, dann Songs wie „Easy“ von The Commodores oder „Black Betty“ von Ram Jam.

Die 80er-Jahre, laut Wissing die Sturm- und Drangzeit des Trios, bekam am meisten Platz im Programm: Egal ob Prince, U2 oder Depeche Mode. Die 90er- und 2000er-Jahre wurden mit Fury in the Slaughterhouse, Red Hot Chili Peppers bis hin zu „A Night Like This“ von Caro Emerald oder „Chasing Cars“ von Snow Patrol, gefeiert.

Auch Nena und Hildegard Knef im Programm

Richtig was los auf dem Marktplatz in Rees: Sowohl auf der Konzertbestuhlung als auch in der umliegenden Gastronomie fanden sich reichlich Musikfreunde ein.
Richtig was los auf dem Marktplatz in Rees: Sowohl auf der Konzertbestuhlung als auch in der umliegenden Gastronomie fanden sich reichlich Musikfreunde ein. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

„Wir sind für nix fies“, erklärte Matthias Wissing auf Niederrheinisch, so spielten das Trio auch deutsche Titel wie „Für mich soll es roten Rosen regnen“ von Hildegard Knef oder „Irgendwie, irgendwo, irgendwann“ von Nena. Bei den Titeln „Purple Rain“ und „Easy“ sang das Publikum lautstark mit oder begleitete die Musik mit klatschen.

Das Trio Daddy Longleg wurde 1998 gegründet und besteht aus den Musikern Matthias Wissing (Gitarre/ Gesang), Klaus Siebers (Kontrabass) und Uli Flür (Schlagzeug/Perkussion). Die Cover-Band verpackt bekannte Songs in manchmal kaum zu erkennende Interpretationen und verändert die Arrangements da-bei in Tempo und Struktur.

Erster Auftritt seit Dezember 2019

Klaus Siebers zupft den Kontrabass bei Daddy Longleg.
Klaus Siebers zupft den Kontrabass bei Daddy Longleg. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

„Es ist das erste Mal seit Dezember 2019, dass wir gemeinsam auftreten, fühlt sich cool an“, freute sich Matthias Wissing, „alleine, dass man wieder proben konnte, war herrlich“. Erst vor rund vier Wochen konnte das Trio wegen geltender Corona-Regeln wieder mit den Proben beginnen. Im August ist in Stadtlohn das nächste Konzert des Trios geplant, als Solokünstler ist Wissing am 17. Juli am Schlösschen Borghees im Einsatz.

„Ich freue mich riesig, endlich mal wieder nach anderthalb Jahren auf der Bühne zu stehen“ ergänzte auch Uli Flür. Auch für seine zweite Coverband beginnen am Freitag die Proben. In Bocholt und im Ruhrgebiet stehen dort schon weitere Auftritte an.

„Wonderful World“ als Zugabe

Sigrid Mölleken, Leiterin des Kulturamtes, freute sich über den gelungenen Start der Veranstaltungsreihe: „Wir sind froh endlich mal wieder hier etwas machen zu können. Daddy Longleg kennen wir gut, es ist praktisch die Hausband des Tom-Sawyer-Preises und dort seit über zehn Jahren jedes Mal dabei.“

Das Publikum war durchgehend begeistert und ließ Daddy Longleg erst nach einer Zugabe von der Bühne. Mit dem Klassiker „Wonderful World“ endete die erste Reeser Open Air Veranstaltung nach dem langen Lockdown.